Robert Longo, Untitled (Vatican Bishops), 2016. Kohle auf montiertem Papier. 236,9 × 355,6 cm (93.27 × 140 in) Robert Longo, Untitled (Vatican Bishops), 2016. Kohle auf montiertem Papier. 236,9 × 355,6 cm (93.27 × 140 in) - Mit freundlicher Genehmigung von: ropac

Wann: 07.06.2025 - 19.07.2025

Die Galerie Thaddaeus Ropac Paris Marais präsentiert eine eindrucksvolle Auswahl von Arbeiten des US-amerikanischen Künstlers Robert Longo, die sich mit der Bildsprache und Symbolkraft der christlichen Ikonografie auseinandersetzen. Longo, international bekannt für seine großformatigen, hyperrealistischen Zeichnungen in Kohle, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Themen wie Macht, Autorität und gesellschaftlichen Strukturen.

In dieser Ausstellung konzentriert sich Longo auf religiöse Motive, die er als Mittel verwendet, um die kulturellen Narrative und Machtmechanismen des Westens zu hinterfragen. Die präsentierten Werke reichen von postkartengroßen Formaten bis hin zu monumentalen Arbeiten und greifen sowohl Bilder der Massenmedien als auch klassische Werke der Kunstgeschichte auf – darunter Gemälde von Rembrandt und Leonardo da Vinci.

Ein zentrales Werk ist Untitled (Vatican Bishops) aus dem Jahr 2016. Das über dreieinhalb Meter lange Bild zeigt eine Gruppe von Kardinälen, die auf die Bekanntgabe der Wahl von Papst Franziskus im Jahr 2013 warten. Die Geistlichen stehen eng zusammen, ihre Körper in prächtige Gewänder gehüllt, die Gesichter vom Betrachter abgewandt. Diese Darstellung erzeugt eine spürbare Atmosphäre der Verschwiegenheit und Macht. Longo nähert sich seinen Bildquellen mit einem fast forensischen Blick und überträgt jedes Detail sorgfältig mit Graphit auf Papier – eine Technik, die das Flüchtige des Bildes in ein intensives Erlebnis verwandelt.

„Eine aufrichtige Anstrengung, das Bild zu verlangsamen, um den Betrachter zu provozieren, seine ganze Kraft zu erfassen“, beschreibt Longo selbst seinen Ansatz. Seine Werke verwandeln das Heilige und Historische in nachhallende Reflexionen über Glauben, Repräsentation, Macht und das Erhabene.

Religiöse Bildwelten sind für Robert Longo mehr als bloße Motive – sie sind Spiegel für kollektive Ängste, Sehnsüchte und Ideologien. Inspiriert von Carl Gustav Jungs Konzept des kollektiven Unbewussten, hinterfragt er, wie die Bilderflut der Gegenwart unser Denken und Fühlen beeinflusst. Durch seine Kunst gelingt es Longo, diese Flut zu bremsen und den Bildern ihre verloren geglaubte körperliche wie geistige Präsenz zurückzugeben.

Die in der Galerie gezeigten Werke fordern die passive Bildrezeption der heutigen Zeit heraus. Ihre teils übersteigerten Maßverhältnisse rufen uns die ursprüngliche Macht des Bildes in Erinnerung – eine Macht, die in der heutigen, medial überreizten Welt allzu oft verloren geht.

Mit dieser Ausstellung beweist Robert Longo erneut seine Meisterschaft im Umgang mit Symbolik, Tiefe und visueller Präzision – ein künstlerisches Statement von großer kultureller und spiritueller Relevanz.

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Tags: Bildhauer, Malerei, Performance, Robert Longo, Schwarzweißfotografie‎, Skulpturen, Zeitgenössische Kunst

Tuesday—Saturday, 10am—6pm.

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