Foto Stefan Heigl Foto Stefan Heigl - Mit freundlicher Genehmigung von: kunsthallemuc

Wann: 11.04.2025 - 24.08.2025

Civilization – Wie wir heute leben: Die Kunsthalle München zeigt das monumentale Porträt einer globalisierten Menschheit

Nie lebten mehr Menschen auf der Erde, nie war unser Einfluss auf den Planeten größer, nie waren wir enger vernetzt – unsere Gesellschaft wandelt sich immer rasanter. Mit diesen eindringlichen Worten eröffnet die Kunsthalle München eine der bedeutendsten Fotoausstellungen unserer Zeit: Civilization – Wie wir heute leben. Diese einzigartige Schau wirft einen visuell überwältigenden Blick auf das Leben im 21. Jahrhundert – aus der Perspektive von über 100 international renommierten Fotograf:innen, die unsere Zivilisation mit kritischem, neugierigem und künstlerischem Blick durchleuchten.

Anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens widmet sich die Kunsthalle München mit dieser Ausstellung der Frage, wie wir heute leben und veranschaulicht die Vielfalt und die Widersprüche unserer Zivilisation. Es ist eine Reise um den Globus, ein Panorama der Kulturen und Lebenswelten, das die Komplexität des menschlichen Zusammenlebens auf faszinierende Weise sichtbar macht – ohne zu bewerten, aber stets zum Nachdenken anregend.

Die Ausstellung nimmt Kulturen aller Kontinente in den Blick: von der Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, wie wir arbeiten und spielen, reisen und wohnen, denken und gestalten, miteinander kooperieren und in Konflikt geraten. Die Fotografien zeigen keine perfekte Welt, sondern ein Spannungsfeld aus technischen Errungenschaften und sozialen Herausforderungen. Gerade in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spaltung und politischer Polarisierung gewinnt die zentrale Botschaft dieser Ausstellung an Bedeutung: „In Zeiten, die davon geprägt sind, dass sich Menschen und Meinungen immer weiter voneinander entfernen und dringend notwendiger Konsens immer unmöglicher erscheint, legt diese Ausstellung das Augenmerk auf die Gemeinsamkeiten.“

Seit Edward Steichens legendärer The Family of Man von 1955 hat es keine Ausstellung mehr gegeben, die mit solcher thematischen Breite das globale Menschsein ins Zentrum stellt. „Wohnen, Arbeit, Freizeit, Verkehr, Kommunikation, Bildung, Wissenschaft und Technologie“ – diese Aspekte unserer Existenz bilden das inhaltliche Fundament von Civilization. Dabei zeigt sich, dass wir trotz aller Unterschiede in einem gemeinsamen Netzwerk menschlicher Erfahrungen verbunden sind.

Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit waren so viele Menschen derart vielfältig miteinander vernetzt und gleichzeitig abhängig voneinander. Der technologische Fortschritt, ob in Form von Olympischen Spielen, Riesenflugzeugen, Smartphones oder künstlicher Intelligenz, ist Ausdruck einer kollektiven Leistung: „So kontrovers, wie sie auch diskutiert werden, keines dieser Phänomene wäre ohne das bewahrte Wissen früherer Zeiten und die gemeinsamen Anstrengungen hochqualifizierter, hochausgebildeter und hochmotivierter Menschen möglich gewesen.“

Diese Ausstellung ist ein visuelles Archiv der Gegenwart – sie zeigt, wie Fotografie zur kollektiven Reflexion über unsere Zeit wird. „Civilization ist eine Schau über die aktuelle Fotografie, die als ein kollektives zivilisatorisches Unterfangen betrachtet werden kann: Gemeinsam schaffen Fotograf:innen ein facettenreiches Bild unserer Zeit.“ Und dieses Bild ist so vielschichtig wie unsere Welt selbst: dokumentarisch, inszeniert, poetisch, ironisch, oft berührend – und immer zutiefst menschlich.

„Überall auf der Welt sind sie damit beschäftigt, die Art und Weise, wie wir heute leben zu dokumentieren, zu interpretieren und festzuhalten.“ So entsteht ein Mosaik aus Sichtweisen, das die Besucher:innen nicht nur informieren, sondern auch unterhalten und inspirieren möchte. „Die assoziative Zusammenstellung der motivisch höchst abwechslungsreichen und überraschenden Arbeiten wertet nicht, sondern will informieren, unterhalten und inspirieren. Sie lädt die Betrachtenden zum Nachdenken über Gemeinsamkeiten und Unterschiede und zum offenen Diskurs ein.“

Neben bekannten Namen wie Candida Höfer, Edward Burtynsky und Thomas Struth sind auch Stimmen einer neuen Generation vertreten – darunter Pablo López Luz, Sheng Wen Lo und Julia Chamberlain. Diese Mischung aus etablierten und aufstrebenden Talenten macht Civilization zu einer lebendigen Plattform des internationalen fotografischen Schaffens.

Die Ausstellung wurde ursprünglich vom National Museum of Modern and Contemporary Art of Korea sowie der Foundation for the Exhibition of Photography konzipiert und bereits in Metropolen wie Seoul, Peking, Melbourne, London und Taipeh gezeigt. In München wird sie nun in aktualisierter Form präsentiert – ergänzt um Werke, die Themen wie die Corona-Pandemie oder künstliche Intelligenz aufgreifen und somit den Dialog mit der Gegenwart noch intensiver gestalten.

Civilization – Wie wir heute leben ist mehr als eine Ausstellung. Es ist ein visuelles Manifest unserer Epoche – klug kuratiert, eindrucksvoll inszeniert und zutiefst berührend. Ein Muss für alle, die den Zustand der Welt nicht nur verstehen, sondern auch fühlen wollen.

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Tags: Candida Höfer, Edward Burtynsky, Farbfotografie, Malerei, Thomas Struth, Zeichnungen

Täglich 10–20 Uhr
(auch an Sonn- und Feiertagen)
 

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