Cas Oorthuys demonstrates, shortly after the liberation, how he illegally photographed during the occupation, 1945 © Charles Breijer / Nederlands Fotomuseum Cas Oorthuys demonstrates, shortly after the liberation, how he illegally photographed during the occupation, 1945 © Charles Breijer / Nederlands Fotomuseum - Mit freundlicher Genehmigung von: foam.org

Wann: 02.05.2025 - 01.12.2025

„Foam präsentiert De Ondergedoken Camera – eine Hommage an die stille Linse des Widerstands“

„Foam ist ein Ort, an dem sich alles um Fotografie dreht.“ Und in diesem Frühjahr tritt es mit einer Ausstellung hervor, die nicht nur ein Zeugnis historischer Tiefe ist, sondern auch die Kraft der Fotografie im Angesicht der Unterdrückung feiert. „The Underground Camera (De Ondergedoken Camera)“ ist die neueste Ausstellung im Foam Fotografiemuseum Amsterdam, präsentiert anlässlich des 750-jährigen Stadtjubiläums von Amsterdam sowie des 80. Jahrestages der Befreiung der Niederlande.

„The Underground Camera“ widmet sich den mutigen Fotograf:innen, die in den letzten Monaten der deutschen Besatzung während des „Hungerwinters“ 1944–1945 unter Lebensgefahr arbeiteten. Sie fotografierten im Verborgenen, unter einem totalitären Regime, das im November 1944 jegliche öffentliche Fotografie untersagte. Doch der Widerstand, angeführt von Fritz Kahlenberg und Tonny van Renterghem, ließ sich nicht aufhalten.

„Die Bilder dieser Gruppe bieten einen seltenen Einblick in die mutigen Missionen der Widerstandsbewegung und ihre Rolle bei der Dokumentation der NS-Besatzung.“ So lautet das Credo der Ausstellung, die nicht nur visuell beeindruckt, sondern auch die stille Heldentat jener Zeit sichtbar macht.

Die Ausstellung zeigt Werke von Ikonen der niederländischen Fotografie wie Cas Oorthuys, Charles Breijer und Emmy Andriesse. Es ist ein Zeugnis kollektiven Mutes. Die beiden führenden Köpfe – Kahlenberg, ein jüdischer Filmemacher aus Deutschland, der 1933 nach Amsterdam kam und Pässe für den Widerstand fälschte, und van Renterghem, ehemaliger Soldat und Koordinator mit anderen Widerstandsgruppen – initiierten ein Netzwerk aus vierzehn Fotograf:innen.

„Die Bilder der Fotograf:innen von The Underground Camera sollten nach London geschmuggelt werden, um die niederländische Exilregierung vom Bedarf an alliierten Lebensmittelabwürfen zu überzeugen.“ Heute gelten sie als authentisches Zeugnis des täglichen Lebens im besetzten Amsterdam.

Die Aufnahmen wurden in Handtaschen und Jacken versteckt, viele nutzten eine Rolleiflex, deren Sucher sich oben befand – ideal für unauffällige Aufnahmen aus Hüfthöhe. Ihre Identitäten blieben geheim, sie arbeiteten unter Namen wie „Nederlands Archief“ oder „Centraal Beeldarchief“, selbst innerhalb der Gruppe war man sich anonym.

„Das historische Material der Gruppe wurde in Form von Negativen, Originalabzügen, Alben und Bildbänden in verschiedenen niederländischen Archiven bewahrt.“ Nun wird es der Öffentlichkeit erneut zugänglich gemacht. Themen wie der Hungerwinter, der illegale Widerstand, die Pressearbeit, Sabotageakte, Waffentransporte und schließlich die Befreiung durch alliierte Truppen stehen im Zentrum der Präsentation.

Die Ausstellung entstand in enger Kooperation mit dem NIOD-Institut für Kriegs-, Holocaust- und Genozidstudien. Eine begleitende Publikation von René Kok und Erik Somers wird im März 2025 erscheinen. Kuratiert wurde die Ausstellung von Hripsimé Visser, ehemalige Kuratorin für Fotografie am Stedelijk Museum Amsterdam, gemeinsam mit dem Designer Jeroen de Vries.

Die feierliche Eröffnung wird durch Amsterdams Bürgermeisterin Femke Halsema vorgenommen. Im Rahmen der Reihe „The Camera as a Weapon“ setzt sich Foam mit der Rolle der Fotografie in Zeiten von Krieg und Konflikt auseinander. Parallel dazu wird vom 29. April bis 6. Mai auf dem Museumplein eine öffentliche Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Amsterdams 4 en 5 mei comité, Foam und NIOD gezeigt – passend zu den nationalen Gedenk- und Befreiungstagen.

Der Ursprung der Gruppe liegt im Michelangelostraat 36 in Amsterdam Süd, wo Kahlenberg und van Renterghem das Netzwerk koordinierten. Nur wenige Wochen nach der Befreiung wurde die erste Ausstellung in der Galerie von Marius Meijboom an der Keizersgracht eröffnet. „Die Ausstellung brachte nationale Anerkennung für die Arbeit von The Underground Camera und führte dazu, dass sich die Gruppe offiziell diesen Namen gab.“ Achtzig Jahre später kehren diese Bilder dorthin zurück, wo alles begann – entlang desselben Kanals.

„The Underground Camera“ bestand aus Tonny van Renterghem (1919–2009), Fritz Kahlenberg (1916–1996), Emmy Andriesse (1914–1953), Carel Blazer (1911–1980), Charles Breijer (1914–2011), Cornelis Holtzapffel (1916–1984), Ingeborg Kahlenberg-Wallheimer (1920–1996), Boris Kowadlo (1912–1959), Frits Lemaire (1921–2005), Marius Meijboom (1911–1998), Margreet Meijboom-van Konijnenburg (1910–unbekannt), Cas Oorthuys (1908–1975), Hans Sibbelee (1915–2003), Ben Steenkamp (1917–1967), Ad Windig (1912–1996) und Krijn Taconis (1918–1979). Taconis war der erste Niederländer, der Mitglied des legendären Magnum-Kollektivs wurde.

„Foam will Fotografie nicht nur ausstellen, sondern auch erklären, diskutieren und weiterdenken.“ Mit dieser Mission setzt die Ausstellung ein eindringliches Zeichen für das fotografische Gedächtnis einer Nation.

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Tags: Ad Windig, Ben Steenkamp, Boris Kowadlo, Carel Blazer, Cas Oorthuys, Charles Breijer, Cornelis Holtzapffel, Dokumentarfotografie, Emmy Andriesse, Frits Lemaire, Fritz Kahlenberg, Hans Sibbelee, Krijn Taconis, Magnum Photos, Margreet Meijboom-van Konijnenburg, Marius Meijboom, Nazis, Schwarzweißfotografie‎, Tonny van Renterghem
On the way to the kitchen. Emmy Andriesse, BBWO2 / Leiden University Library. On the way to the kitchen. Emmy Andriesse, BBWO2 / Leiden University Library. - Mit freundlicher Genehmigung von: foam.org /

Wer: Foam Fotografiemuseum Amsterdam

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