rechts: Franz WIEGELE, Selbstporträt, um 1906, Privatbesitz, Foto: Graphisches Atelier Neumann, Wien  links: Helga DRUML, Franca und ich, 2018, Besitz der Künstlerin, Foto: Helga Druml rechts: Franz WIEGELE, Selbstporträt, um 1906, Privatbesitz, Foto: Graphisches Atelier Neumann, Wien links: Helga DRUML, Franca und ich, 2018, Besitz der Künstlerin, Foto: Helga Druml - Mit freundlicher Genehmigung von: noetscherkreis

Was: Ausstellung

Wann: 27.04.2025 - 02.11.2025

Am 27. April 2025 um 11 Uhr eröffnet das Museum des Nötscher Kreises feierlich seine neue Frühjahrsausstellung unter dem Titel „SELBSTBILDNISSE im FOKUS – Franz Wiegele und Helga Drum“. Die Schau stellt das Selbstbildnis als künstlerische Ausdrucksform in den Mittelpunkt und zeigt, wie sich zwei Künstlergenerationen diesem Thema auf sehr persönliche Weise nähern. Im Zentrum…
Am 27. April 2025 um 11 Uhr eröffnet das Museum des Nötscher Kreises feierlich seine neue Frühjahrsausstellung unter dem Titel „SELBSTBILDNISSE im FOKUS – Franz Wiegele und Helga Drum“. Die Schau stellt das Selbstbildnis als künstlerische Ausdrucksform in den Mittelpunkt und zeigt, wie sich zwei Künstlergenerationen diesem Thema auf sehr persönliche Weise nähern. Im Zentrum stehen Werke von Franz Wiegele, dem Nötscher Expressionisten, sowie der zeitgenössischen Künstlerin Helga Drum.

Die Veranstaltung beginnt mit der Begrüßung durch Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser, Kulturreferent des Landes Kärnten. Die Einführung übernimmt Mag. Sigrid Diewald, Kuratorin der Ausstellung. Die offizielle Eröffnung spricht Bürgermeister Dipl.-HLFL-Ing. Alfred Altersberger, Obmann des Vereins der Freunde des Nötscher Kreises. Die Ausstellung ist vom 24. April bis 2. November 2025 im Museum zu sehen.

Ein Haus mit Geschichte – das Museum des Nötscher Kreises

Das Museum des Nötscher Kreises wurde 1998 im Geburtshaus von Franz Wiegele eröffnet und widmet sich seither der Präsentation und Pflege des künstlerischen Erbes des Nötscher Kreises. Inmitten der Gailtaler Berglandschaft gelegen, ist das Museum ein Ort der Erinnerung, der Auseinandersetzung und des Dialogs zwischen Kunstgeschichte und Gegenwart. Neben der Dauerausstellung finden regelmäßig Sonderausstellungen statt, die die Ideenwelt der einstigen Künstlergemeinschaft weitertragen und mit aktuellen Positionen verknüpfen.

Der Nötscher Kreis war eine lose Gruppe von Künstlern, die in den 1920er- und 1930er-Jahren aus Kärnten heraus einen eigenständigen Beitrag zur österreichischen Moderne leisteten. Geprägt vom deutschen Expressionismus und inspiriert von der Kärntner Landschaft, entwickelten sie einen intensiven, oft spirituell geprägten Stil. Ihr gemeinsames Streben galt der Wahrheit im Ausdruck – jenseits des rein Dekorativen.

Franz Wiegele – der Nötscher Expressionist

Franz Wiegele wurde 1887 in Nötsch im Gailtal geboren und verbrachte nach Studien an der Wiener Akademie und einem prägenden Aufenthalt in Paris viele Jahre wieder in seiner Heimat. Seine Gemälde zeigen oft bäuerliche Alltagsszenen, Landschaften und Porträts – mit einem klaren Blick für das Wesentliche, in ausdrucksstarker Formensprache. Im Selbstbildnis suchte er nicht Selbstdarstellung, sondern Selbsterkenntnis. Wiegele schrieb dazu: „Das Selbstbildnis ist keine Eitelkeit, sondern eine Prüfung.“ (Franz Wiegele, zit. nach: Nötscher Kreis. Kunst in Kärnten, Verlag Heyn, 2002)

Helga Drum – zeitgenössische Position mit Tiefgang

Helga Drum, geboren 1961 in Kärnten, lebt und arbeitet in Villach. In ihren Arbeiten verarbeitet sie persönliche Erfahrungen, gesellschaftliche Rollenbilder und existentielle Themen. Ihre Selbstbildnisse sind nicht nur Spiegel der eigenen Seele, sondern auch Reflexionen über das Frausein, über Verletzlichkeit und Stärke. In der Gegenüberstellung mit Wiegeles Arbeiten entsteht ein spannender Dialog über Zeit, Identität und das Ich im Wandel der Kunstgeschichte.

Ein Ausstellungshöhepunkt des Kärntner Kulturjahres

Mit der Ausstellung „SELBSTBILDNISSE im FOKUS“ gelingt dem Museum des Nötscher Kreises eine eindrucksvolle Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Schau lädt dazu ein, das Selbstbildnis nicht nur als künstlerische Technik, sondern als psychologischen Spiegel und künstlerischen Akt der Selbstvergewisserung zu begreifen.

Das Museum des Nötscher Kreises bleibt damit ein bedeutender Ort der österreichischen Kunstgeschichte und ein lebendiger Schauplatz für die Auseinandersetzung mit den großen Fragen von Identität, Ausdruck und künstlerischer Wahrheit.

This text has been edited to present the content in a clear and easily understandable manner. Details about the editing process and our use of AI can be found here.

Tags: Expressionismus, Franz Wiegele, Helga Druml, Malerei, Porträt, Zeitgenössische Kunst

Mi – So und an Feiertagen 14 – 18 Uhr
Jeden Donnerstag um 15 Uhr: Führung durch die aktuelle Ausstellung mit anschließe