Abb. Elfriede Lohse-Wächtler, Lissy, 1931, Privatsammlung, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Privatsammlung Abb. Elfriede Lohse-Wächtler, Lissy, 1931, Privatsammlung, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Privatsammlung - Mit freundlicher Genehmigung von: franzmarcmuseum

Was: Ausstellung

Wann: 02.03.2025 - 09.06.2025

Das Franz Marc Museum widmet der Künstlerin Elfriede Lohse-Wächtler (1899–1940) eine umfassende Ausstellung, die ihr einzigartiges Œuvre und die bewegte Lebensgeschichte beleuchtet. Mit rund 80 Gemälden und Zeichnungen aus öffentlichen und privaten Sammlungen bietet die Schau einen facettenreichen Überblick über alle Werkphasen der Künstlerin, deren unverwechselbare…
Das Franz Marc Museum widmet der Künstlerin Elfriede Lohse-Wächtler (1899–1940) eine umfassende Ausstellung, die ihr einzigartiges Œuvre und die bewegte Lebensgeschichte beleuchtet. Mit rund 80 Gemälden und Zeichnungen aus öffentlichen und privaten Sammlungen bietet die Schau einen facettenreichen Überblick über alle Werkphasen der Künstlerin, deren unverwechselbare Bildsprache tief in die Themen Identität, Ausgrenzung und Selbstermächtigung eintaucht.

Einblicke in eine radikale künstlerische Stimme.Lohse-Wächtler gilt als eine der bedeutendsten weiblichen Stimmen der Kunst der Neuen Sachlichkeit, deren Werk durch Empathie und Dynamik besticht. In ihrer nur knapp zwei Jahrzehnte währenden Schaffenszeit entwickelte sie eine eigenständige und einfühlsame Bildsprache, die Themen wie Leid, Lust, Bedrohung und Einsamkeit eindringlich verarbeitet.Die Ausstellung zeigt atmosphärisch dichte Szenen aus der Hamburger Bordell- und Kneipenwelt, unkonventionelle Typenporträts und eindrucksvolle Selbstbildnisse. Besonders ihre Werke der Hamburger Jahre (1925–1931) spiegeln die prekäre Lebenswelt und die künstlerische Intensität dieser Phase wider. Hier entstanden kraftvolle Arbeiten, in denen sie selbstbewusst auch in traditionell männlich geprägte Räume wie den Hafen oder St. Pauli vordrang.

Das Leben und Werk einer kompromisslosen KünstlerinBereits mit 16 Jahren verließ Lohse-Wächtler ihr Elternhaus und war ab 1918 unter dem Pseudonym »Nikolaus Wächtler« in der Dresdner Avantgarde aktiv. Zu ihren Freunden zählten prominente Künstler wie Otto Dix, Conrad Felixmüller und Otto Griebel. Die Hamburger Jahre markieren eine künstlerische Hochphase, sind jedoch auch geprägt von persönlichen Krisen, die 1929 zu einem ersten Klinikaufenthalt führten. Ihre kraftvollen Werke entstanden oft im Angesicht existenzieller Bedrohungen – eine Geschichte von Selbstermächtigung, die 1940 mit ihrer Ermordung im Rahmen der nationalsozialistischen Krankenmorde (»Aktion T4«) tragisch endet.

Eine Ausstellung des Ernst Barlach Hauses, kuratiert von Karsten Müller in Kooperation mit dem Franz Marc Museum und der Kunsthalle Vogelmann.

Tags: Elfriede Lohse-Wächtler, Gemälde, Malerei, Otto Dix, Otto Griebel, Radikale, Zeichnungen

Dienstag-Sonntag und an Feiertagen:April-Oktober 10-18 UhrNovember-März 10-17 UhrGeschlossen am 24. und 31.Dezember
Ticket Ständige Sammlung inkl. SonderausstellungErwachsene regulär8,50 €
 
 
 

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