Kunstgeschichtlich steht die Pop Art im Kontrast zur Abstraktion und bringt das Gegenständliche wieder machtvoll in die Kunst. Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Mel Ramos und Alex Katz nehmen bestehende Bilder aus Comics, Werbung und Illustrierten auf und machen sie zu Kunstwerken. Dabei wird jede Person und jeder Gegenstand zum Fetisch, zur Celebrity oder zum Konsumobjekt.

Die österreichische Pop Art entwickelt sich unabhängig von der US-amerikanischen Form. Sie zeichnet sich durch Witz und spielerische (Selbst-)Ironie aus und bietet eine eigenständige Interpretation.

Die bunten, grellen Bilder der Pop Art spiegeln die gesellschaftliche und politische Krise der 1960er- und 1970er-Jahre. Politische Morde wie die an John F. Kennedy und Martin Luther King, der Kalte Krieg, der Vietnamkrieg sowie wirtschaftliche Probleme wie die Erdölkrise und Inflation prägen diese Zeit.

Roy Lichtenstein gilt als einer der einflussreichsten Künstler der Pop Art. Mit seinen ikonischen Blondinen, Kriegshelden und Comic-Figuren prägt er die amerikanische Kunstszene. Seine Werke zeichnen sich durch knallige Farben, klare Linien und Ben-Day-Punkte aus, die die Drucktechnik von Comics imitieren.

Noch während der Vorherrschaft des abstrakten Expressionismus rücken Lichtenstein und andere Künstler Alltagsbilder der urbanen und kommerzialisierten Gesellschaft in den Fokus. Lichtenstein nutzt die Bildsprache von Populärkultur und Werbung und löst 1961 den Durchbruch der amerikanischen Pop Art aus.

Mit seiner peniblen Malerei nach trivialen Comicmotiven hinterfragt Lichtenstein kritisch die Konsumkultur. Die Ambivalenz zwischen High und Low Art, Original und Kopie sowie Kunstwerk und Reproduktion wird zu seinem zentralen Thema.

Die Ausstellung „Roy Lichtenstein“ ist vom 23. August 2024 bis 5. Januar 2025 in der ALBERTINA KLOSTERNEUBURG zu sehen.

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