Anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums 1925/1926 setzt Die Neue Sammlung neue inhaltliche Akzente. Glas in seiner technischen Vielfalt und brillanten Farbenpracht ist der erste neue Themenschwerpunkt.Ein eigens konzipierter Raum vereint eine Auswahl an Highlights: seriell hergestelltes Hohlglas für den alltäglichen Gebrauch als auch einzigartige, freie Objekte aus Glas und architekturbezogene Entwürfe.
Neben einem Fenster des amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright, das ursprünglich aus dem legendären Avery Coonley Playhouse stammt, wird auch ein von Gerhard Richter entworfenes Musterfeld der Chorfenster für die Abtei Tholay gezeigt. Eine weitere Arbeit ist die Glasprismeninstallation von Aloys Ferdinand Gangkofner, die ehemals die Eingangshalle der Osram-Zentrale in München akzentuierte.
Die dreiteilige Arbeit von Stanislav Libenský und Jaroslava Brychtová ist ein herausragendes Beispiel für deren Technik des in der Form-Schmelzens, das nicht nur die tschechische Kunst bis heute prägt. Italienische oder tschechische Protagonisten der Postmoderne schöpfen aus den unzähligen Möglichkeiten, mit Glas zu gestalten. Hinzu kommen zeitgenössische Werke aus Deutschland, Japan, den Niederlanden und den USA.
Daneben wird auch ein Fokus auf serielle Produktion und deren unterschiedlichste Anwendungsmöglichkeiten gelegt. Hier reichen die Kategorien vom Verpackungsglas über das Laborglas bis zum Gebrauchsglas aus den verschiedensten Ländern der Welt.
Die neue Sammlungspräsentation inszeniert nicht nur die Faszination von farbigem und farblosem Glas, sondern reflektiert auch die technische Kunstfertigkeit, die vielseitige Formensprache und die unterschiedliche Funktionsanforderungen des Mediums Glas.
Für den Raum entwickelten das Office Heinzelmann Ayadi (OHA) eine gläserne Ausstellungsarchitektur aus Profilbaustein der international tätigen Glasfabrik Lamberts in Wunsiedel, die für ihre emissionsfreundliche Produktion ausgezeichnet wurde und damit den Nachhaltigkeitsanspruch der Neuen Sammlung umsetzen konnte.
Design, Handwerkskunst, freie Kunst und Arbeiten im Kontext von Architektur werden durch das neuartige Raumkonzept auf besondere Weise miteinander verschränkt und spiegeln die interdisziplinäre und internationale Ausrichtung des Hauses.
Gefördert von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne
Leihgeber und Donatoren:Alexander Tutsek-StiftungGustav van Treeck – Werkstätten für Mosaik und GlasmalereiThierry Boissel Lutz Holz