Es heißt, wir leben im Spiegel des Anderen. Fremdes erscheint uns häufig bedrohlich. Wie können wir es schaffen, uns anderen Weltbildern zu öffnen, ohne dabei die eigene Identität preiszugeben? Die Ausgrenzung des Anderen – oder schlichtweg anderer Personen – lässt sich auch heute noch auf Geschlechterdifferenz, sexuelle Identität oder die äußeren Merkmale von Menschen verschiedener Abstammung zurückführen. Dabei wirken oft kulturelle Konstrukte nach, die diese „Anderen“ in starren Rollenbildern fixieren.Die zum breit gefächerten Topos „Fremde“ ausgewählten Werke aus der Fotosammlung der Museen der Stadt Linz sowie aus Privatbesitz spannen raumgreifende Dialoge. Wir versuchen anhand der ausgewählten Werke Brücken in vergangene Zeiten und ferne Kulturen zu schlagen und geläufige Stereotypen der Abwertung und Ausgrenzung sozialer Gruppen bewusst zu machen. Dabei kommen Begriffe wie Othering, Orientalismus, Kolonialismus, Marginalisierung und Klassismus zur Anwendung.
In der Ausstellung sind Werke von Özlem Altin, Joerg Auzinger, Laurien Bachmann, Alfredo Barsuglia, Renate Billensteiner, Elisabeth Czihak, Canan Dagdelen, Ricarda Denzer, Eva & Adele, Bernhard Fuchs, Nilbar Güreş, Tatiana Lecomte, Erich Lessing, Hans Kupelwieser, Inge Morath, Shirin Neshat, Elisabeth Peterlik, Otto Saxinger und Lisa Spalt, Klaus Peter Scheuringer, Ingeborg Strobl, Engin Uzunkaya und Marko Zink und anderen zu sehen.
Kuratorin: Brigitte Reutner-Doneus