Im Rahmen der aktuellen Tandem-Ausstellung „Crustose“ mit Astrid Rausch zeigt Regina Hügli ihr neuestes Projekt „Free Genie“: Gläser aus Secondhand-Haushaltswaren, graviert mit aktuellen Markennamen und Marketingslogans der Flaschenwasserindustrie, die Bezug auf eine spirituelle Beziehung zu Wasser nehmen. „Free Genie“ will diese spirituellen Dimensionen von Wasser aus dem Kontext der kommerziellen Aneignung befreien. Über QR Codes auf den Gläsern können Details zum jeweiligen Produkt, der Herkunft des Wassers und seiner Vermarktung abgerufen werden.Eine Diskussionsveranstaltung am Mittwoch, 11. Oktober, um 19.00 Uhr lädt dazu ein, sich über das Trinkerlebnis von lokalem Leitungswasser aus verschiedenen "Genie"-Gläsern mit diesen Dimensionen auseinanderzusetzen und darüber in Austausch zu kommen.
Astrid Rausch wird ebenfalls anwesend sein und für Fragen zu ihren Arbeiten zur Verfügung stehen.
AnkündigungAb 11.10. ist außerdem eine exklusive "Free Genie"-Edition bestellbar: Überraschungspakete mit jeweils vier gravierten Secondhand-Gläsern. Die Einnahmen gehen an den von Regina Hügli gegründeten Verein "One Body of Water", der sich für einen respektvollen und nachhaltigen Umgang mit Wasser einsetzt.
Flechten wachsen krustenartig und haften fest an einer Oberfläche, ähnlich wie eine dicke Farbschicht – auch Crustose genannt. Astrid Rauschs Malereien sind häufig mit voluminösen Lagen an Ölfarbe überzogen und entern damit die dritte Dimension. Auch ihr Atelier selbst, die Oberfläche des Tisches, auf dem sie die Farben mischt, der Boden unter und zwischen dem Abdeckpapier – all das lebt, atmet und besteht aus viel, viel Farbe. „Ich arbeite mit Ölfarben, die ich mir selbst anmische und so nach meinen Vorstellungen genau zusammenstelle,“ erzählt sie in einem Interview1. „Während des Malens lege ich das Bild dann auf den Boden, dann stelle ich es wieder senkrecht oder kopfüber, dadurch entstehen neue Blickwinkel. Ich habe den Anspruch als Malerin, dass das Bild mich selbst auch immer wieder überraschen soll. […] Mir ist ebenfalls wichtig, Malereien zu schaffen, die nicht narrativ, sondern assoziativ für den jeweiligen Betrachtenden sind.“ Astrid Rausch interessiert vor allem der Prozess des Malens, eine eigene Welt mit eigener Sprache.
Seit geraumer Zeit beschäftigt sich die Fotokünstlerin Regina Hügli mit Wasser und dem Phänomen der Verzweigung und Knospung. Egal ob im Falle von Blut- oder Nervenbahnen, Pilzrhizomen, Korallen oder, wie in der Galerie Reinthaler zu sehen: Flechten. Es ist der zugrundeliegende Informations- und Lebensfluss allen Wachstums, der Regina Hügli besonders interessiert und den sie mit bunten Farben vor dunklem Grund in abstrakt anmutenden Fotogrammen in Szene setzt. In den vergangenen Jahren hat Hügli zum Thema Wasser intensiv als Organisatorin und Kuratorin interdisziplinärer Gruppenprojekten gearbeitet. Dafür erhielt sie 2023 den Österreichischen Neptun Staatspreis für Wasser in der Kategorie Kunst. Im Rahmen der Ausstellung „Crustose“ wird ein Teil ihres neuesten Projekts „Free Genie“ gezeigt: Gläser aus Secondhand-Haushaltswaren, die mit aktuellen Markennamen und Marketingslogans der Flaschenwasserindustrie graviert wurden, die Bezug auf eine spirituelle Beziehung zu Wasser nehmen. „Free Genie“ will diese spirituellen Dimensionen von Wasser aus dem Kontext der kommerziellen Aneignung befreien. Im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung Mitte Oktober wird dazu eingeladen, sich über das Trinkerlebnis von lokalem Leitungswasser aus verschiedenen Gläsern mit diesen Dimensionen auseinanderzusetzen und darüber in Austausch zu kommen.
Hinweis:Diskussionsabend zu Regina Hüglis Projekt "Free Genie": Mittwoch, 11. Oktober 2023, 19.00 Uhr. Eine "Free Genie"-Edition ist in Planung.