Das Schloss von Versailles ist das meist besuchte Schloss Frankreichs. Die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Sehenswürdigkeit empfängt jährlich zirka 15 Millionen Besucher.Königliche Residenz, Museum und NationalpalastEs ist zugleich königliche Residenz, Geschichtsmuseum und Nationalpalast. Das Gelände des Schlosses von Versailles befindet sich in Staatsbesitz und umfasst rund 787 Hektar. Über hundert Räume des Schlosses zeugen von der Pracht der früheren Königsresidenz, während rund hundert andere Räume auf über 10.000 Quadratmetern die beachtliche Gemälde-und Skulpturensammlung des von Louis-Philippe im Jahr 1837 gegründeten Musée de l’Histoire de France beherbergen.
Vom Jagdschloss zum PrunkbauAls kleines Jagdschloss von Ludwig XIII. sorgte es beim Adel einst für Spott, so dass der König es zwischen 1631 und 1634 zu einem 3-flügeligen Schloss erweitern ließ, das noch heute den Kern der Sehenswürdigkeit darstellt. Unter seinem Sohn, dem „Sonnenkönig“ Ludwig XIV, begann der Umbau des Jagdschlosses in einen Palast. Versailles sollte unter dem jungen König zum Zentrum der königlichen Macht werden. 1667 wurde es zum künftigen Regierungssitz erklärt und der Hofstaat begann, von Paris nach Versailles zu ziehen.
Der SpiegelsaalDer wohl berühmteste Raum des Schlosses ist der Spiegelsaal. Er ist fast 75 Meter lang und 10 Meter breit. Seine Spiegelgalerie ("Galerie des Glaces") besteht aus 357 Spiegelflächen und erfüllt eine ganz bestimmte Funktion: Die Spiegel liegen gegenüber der 17 bis zum Boden reichenden Fenster und sollen so den Park in den Saal ‚holen‘.
Der Spiegelsaal blieb, selbst als das Schloss nach der Französischen Revolution nicht mehr bewohnt war, ein geschichtsträchtiger und schicksalhafter Ort: Der preußische König Wilhelm I ließ sich dort 1871 zum Deutschen Kaiser ernennen, an gleicher Stelle wurde 1919 mit dem Friedenverstrag von Versailles der Erste Weltkrieg beendet.
Park und LustschlösserVersailles ist aber nicht nur ein Schloss. Auf einer Fläche von 715 Hektar erstreckt sich ein weitläufiger Schlosspark, der mit barocken Bauten, kunstvoll gestalteten Brunnen und geometrisch ausgerichteten Gärten zu beeindrucken weiß. Er wurde zwischen 1662 und 1689 von André le Nôtre angelegt. Im „Petit Parc“ befindet sich der Brunnen der Latona, von dort aus führt die „Königliche Allee“ zum „Apollo-Brunnen“, der als Allegorie auf den Sonnenkönig das Zentrum der monumentalen Anlage bildet.
Bewegen Sie sich vom Königshof aus frei auf den verschiedenen Rundwegen des Schlosses, durchqueren Sie anschließend die kleinen Gärten und Wälder, und begeben Sie sich zu den Lustschlössern: Das Grand Trianon war einst dem König und seiner Familie vorbehalten. Das Petit Trianon entstand zu Zeiten Ludwig XV, der es für seine Mätresse Madame de Pompadour erbauen ließ und das von seinem Nachfolger Ludwig XVI Marie-Antoinette geschenkt wurde. Auf ihren Wunsch wurde ein neuer Gartenbereich, das Hameau de la Reine (dt. Weiler der Königin) errichtet. Wer etwas für Landschaftsgärten im englischen Stil übrig hat, wird hier besondere Freude finden. Und vielleicht an die Königin denken, die dort besonders gern spazieren ging.
Zu den weiteren Kostbarkeiten der Gartenanlage gehört auch die Orangerie. Über zwei imposante Marmortreppen ist sie mit den Gemächern der Königin Marie Antoinette im Südtrakt des Schlosses verbunden.
Praktische InformationenAufgrund der gigantischen Größe der Anlage empfiehlt sich mindestens ein ganzer Tag zur Besichtigung von Versailles. Wer nicht zu Fuß gehen möchte, kann sich ein Fahrrad leihen oder die Touristenbahn nutzen.
Um sich lange Wartezeiten zu ersparen, bietet es sich an, im Vorfeld online Tickets zu reservieren: www.chateauversailles.fr (Externer Link)
In den Gärten des Versailler Schlosses hat die französische Kulturministerin 2007 vier spezielle Wege eröffnet, die sich für in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen eignen. Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen können nun den Fahrstuhl nehmen, um in die Gärten und zu den vier ausgewiesenen Wegen zu gelangen.
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