Adrian Ghenie, The Uncle 4, 2020, oil on canvas, 230 x 240 cm Adrian Ghenie, The Uncle 4, 2020, oil on canvas, 230 x 240 cm - Mit freundlicher Genehmigung von: planbro

Was: Ausstellung

Wann: 01.04.2023 - 13.05.2023

In Adrian Ghenies jüngstem Gemäldezyklus sind Zeitreisende: Die Zeit reist durch sie hindurch, beeinflusst ihre Konstitution, ihre Fähigkeit, Präsenz zu zeigen oder biografische Kontinuität zu erzählen. Die Arbeiten zeigen Quasi-Protagonisten – Figuren, die im Begriff sind, zu Grund zu werden, Grund, der den Platz der Figur einnimmt, indem er eine vage, krampfhaft…
In Adrian Ghenies jüngstem Gemäldezyklus sind Zeitreisende: Die Zeit reist durch sie hindurch, beeinflusst ihre Konstitution, ihre Fähigkeit, Präsenz zu zeigen oder biografische Kontinuität zu erzählen. Die Arbeiten zeigen Quasi-Protagonisten – Figuren, die im Begriff sind, zu Grund zu werden, Grund, der den Platz der Figur einnimmt, indem er eine vage, krampfhaft anatomische Form annimmt. Torsi werden zu spiralförmigen Gebilden, Schädel werden zu barocken Gehäusen, Gliedmaßen verdrehen sich oder zucken, Augäpfel funktionieren wie Scharniere in den Rotationen einer abstrakten, panoramischen Optik.

Das Universum ist in Bewegung und scheint sich um ihre Körperteile und Sinnesorgane zu drehen. Die Vitalität der Gesten und die Verdrehung der Körperhaltungen in den Gemälden ist kein Anlass, Bewegung als Ausdehnung oder Zweck, als Fragment eines Schicksals zu komponieren. Anstatt von einem inneren Bedürfnis angetrieben zu werden, scheint sie katastrophal oder zumindest widerwillig von außen zu kommen – als eine Kraft, die diesen spröden, von ihren Umständen marionettierten Körpern äußerlich ist. Ihre Erscheinung wird mühsam zersetzt, als wirbelnde Masse von Ausdehnungen und Kontraktionen wiedergegeben. Sie haben die Stigmata – ohne Quelle, Ekstase oder Wiedergutmachung – von Flecken und Unschärfen erhalten, Wunden, durch die sie Auflösung ausbluten, und mühen sich an den Grenzen der Wahrnehmungsunterscheidung ab, zwischen einem Verschwinden, das nie erreicht wird, und einer Kohärenz, die ihre erschöpfte Vitalität nicht garantieren kann. In dieser verkümmerten Zeit endet nichts jemals und nichts beginnt wirklich. 

Tags: Adrian Ghenie, Figuration, Malerei, Stillleben

Strausberger Platz 110243 BerlinTel. +49 30 39805236Tuesday-Saturday, 12–18 h

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