"The Sonnenschein Rhapsodies" von Böhler & Orendt - Multimediale Installation über die Vision einer paradiesischen Welt aus Sicht von Pflanzen.Träumen Bäume? Was würden sie uns Menschen mitteilen, wenn wir uns verständigen könnten? Die multimediale Installation "The Sonnenschein Rhapsodies" des Künstlerduos Böhler & Orendt zeigt eine Vision einer paradiesischen Welt aus Sicht von Pflanzen. Animierte, malerische und skulpturale Elemente treffen auf eine mehrstimmige Soundebene. Besucher tauchen in eine fantastische Szene ein, die das Leben der Bäume und ihre Bedeutung für das globale Ökosystem in den Fokus rückt.
Im kollektiven Bewusstsein steht Sonnenschein nach wie vor für fröhliches Leben - kein Sommer ohne wärmende Sonnenstrahlen, kein Leben auf der Erde ohne sonnenenergierte Fotosynthese. Doch die aktuelle Klimakrise wandelt das Bild drastisch um: Dürren bedrohen zunehmend Umwelt und Lebensraum.
Böhler & Orendt begegnen dieser Herausforderung mit einer gehörigen Portion Ironie und lassen Bäume sprechen. Sieben "Baum-Cyborgs" sinnieren über Sommerregen, frisches Grundwasser und die sanfte Berührung eines Eichhörnchens. Die speziell für das KUNST HAUS WIEN entwickelte Arbeit verbindet die bestehende Architektur mit filmischer Animation, Malerei, Skulptur, Text und Gesang zu einem multimedialen Kammerspiel. In einem Wald aus überdimensionierten stilisierten Blättern liegen Wesen mit Baumstamm-Körpern und Bildschirmgesichtern auf gelben Liegen. Ähnlich antiken Wandersängern teilen sich diese "Cyborg-Rhapsoden" ihre Zuhörer mit, indem sie deklamierend und singend mitteilen. An manchen Stellen verdichten sich ihre Stimmen zu einem Chor, der in den Ohren der Besucher nachklingt.
Matthias Böhler (geboren 1981 in Aachen, Deutschland) und Christian Orendt (geboren 1980 in Sighișoara, Rumänien) kollaborieren seit 2008 als Künstlerduo. Ihr künstlerisches Interesse kreist vorwiegend um die tragischen, komischen und absurden Auswirkungen menschlicher Einflussnahme auf die Geschicke der Erde, die sie in Mischformen unterschiedlichster künstlerischer Medien reflektieren. Ihre umfangreichen installativen Projekte werden international ausgestellt und wurden mit zahlreichen Preisen und Stipendien gewürdigt. Zuletzt realisierten sie die interaktive multimediale Skulptur Kwirki, der Sendbote am Floridsdorfer Spitz im Rahmen von KÖR Kunst im Öffentlichen Raum Wien. Matthias Böhler und Christian Orendt leben und arbeiten in Berlin.
Kuratorin: Sophie Haslinger