„Ich will Bewegung darstellen. Ich suche der Einheit von Raum und Zeit eine Form zu geben.“(Norbert Kricke, 1954)Das Werk des deutschen Bildhauers Norbert Kricke ist eng mit der Sammlung des Franz Marc Museums verknüpft, zu dessen Entstehung die Galeristen Etta und Otto Stangl entscheidend beigetragen haben. Norbert Kricke gehörte zur Generation der deutschen Nachkriegskünstler, Vertreter einer abstrakten Kunst, die in der Galerie Stangl in München ein Forum fanden. 1949 gründeten sie hier die Gruppe ZEN 49. Norbert Kricke kam 1952 in Kontakt mit den Künstlern dieses Kreises. Er traf hier u.a. Hans Hartung, Pierre Soulages, Fritz Winter, K.R.H. Sonderborg, Emil Schumacher, Ernst Wilhelm Nay, Willi Baumeister und Rupprecht Geiger.
Begleitet von einer Ausstellung mit Plastiken und Zeichnungen des Künstlers wird am 27. September 2023 die Raumplastik Große F.II, 1980 (956 x 493 x 356 cm) von Norbert Kricke (1922 – 1984) im Park des Franz Marc Museums aufgestellt. Die über neun Meter hohe Stahlplastik markiert am Boden und im Raum in großzügigen, rechtwinklig ihre Richtung wechselnden Linien einen imaginären Raum. Sie macht Raum bewusst und lässt, indem die Augen der skulpturalen Linie folgen, Zeit vergehen und empfinden.
Die Ausstellung wird Krickes Plastiken im Dialog mit Werken der Nachkriegsabstraktion von H.Hartung, F.Winter, R.Geiger, S.Poliakoff, N.Moholy-Nagy, P.Soulages und W.Baumeister, sowie ausgewählten Arbeiten Wassily Kandinskys und Paul Klees zeigen, um so, im Kontext der Sammlung des Franz Marc Museums, Kontinuität und Innovation in Norbert Krickes Arbeit sichtbar zu machen.
Katalog: Ein aufwendig gestalteter Katalog der sich als Hommage an Norbert Kricke versteht, mit Texten von Reinhard Spieler, Michael Semff, Ernst-G. Güse und Norbert Kricke erscheint im Sieveking Verlag, Preis: 44.00 Euro