Der Gropius Bau freut sich, Ayumi Pauls The Singing Project ab November in fünf frei zugänglichen Räumen im ersten Obergeschoss zu präsentieren. Die Künstlerin und Komponistin hat diese Räume als offene Partitur konzipiert: Sie bringen Teile ihres wachsenden Archivs zusammen und sind gleichzeitig ein Ort, der sich durch das gemeinsame Singen formt.„Was wäre, wenn sich Menschen frei singend begegnen würden? Was wäre, wenn ein Ausstellungshaus ein Ort fortwährenden Gesangs wäre?“ — Ayumi Paul
Ayumi Paul, diesjährige Artist in Residence des Gropius Bau, erforscht seit 2018 verschiedene Gesangstraditionen. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie durch Gesang – als einer der ältesten Formen von Kommunikation – eine Verbundenheit entstehen kann, die über die lineare Zeit hinausgeht. Das Singen begreift Paul dabei nicht als eine Praxis, die bestimmtes Wissen oder Können voraussetzt, sondern als einen offenen Raum des Miteinanders, der durch das gemeinsame Praktizieren entsteht.
Geleitet von diesem Verständnis entfaltet sich Ayumi Pauls The Singing Project als singende Skulptur und kollektive Praxis seit Sommer 2021 im Gropius Bau. Vom 24. November 2022 bis zum 22. Januar 2023 nimmt The Singing Project im ersten Obergeschoss des Gropius Bau eine neue räumliche Gestalt an. Fünf frei zugängliche Räume bilden einen Ort des gemeinsamen Singens und bringen Teile von Ayumi Pauls wachsendem Archiv zusammen. Die Besucher*innen sind dazu eingeladen, in Verbindung mit Notizen, Klang- und Traumstudien (Written in Water, 2021–fortlaufend), gestickten Partituren (I Hear You, 2006–fortlaufend) und Salzliedern (Here as well as elsewhere, 2022–fortlaufend) zu treten und den Raum mit der eigenen Stimme zu formen. Zusätzlich ist die Serie Sounding Seeds (2022–fortlaufend) zu hören, eine Reihe von Soundarbeiten mit Stimm- und Atemmeditationen, die im Rhythmus der Jahreszeiten während Pauls bisheriger Zeit als Artist in Residence entstanden sind.
In einer Reihe von Workshops und Gatherings werden zudem in Kollaboration mit anderen Künstler*innen und den Besucher*innen Verbindungen zwischen der Stimme und verschiedenen feministischen Bewegungen, ökologischen und sozialen Anliegen wie der Bodenregeneration, der Fürsorge für Verstorbene und der Trauerarbeit hergestellt.