playStation kontaktperson1. Performance von Gerhard Fresacher mit den Protogonist*innen Andreas Patton und Kristina SprengerWien, 20. April 2022 Am Donnerstag, den 05. Mai 2022 findet um 19 Uhr im DISTRICT4art am Wiedner Gürtel 12 im vierten Wiener Gemeindebezirk unter dem Motto „remote control oder humanity für alle“ die Performance playStation kontaktperson1 von Gerhard Fresacher statt.
Geprägt von Vorbildern wie Einar Schleef, Christoph Schlingensief oder Peter Brook und nicht zuletzt von Berthold Brecht, hat Gerhard Fresacher in den letzten Jahren eigene Performance-Formate entwickelt wie die Theaterdiscos kafka burn out und no disco behind oder das Performance-Projekt into the now, das erst kürzlich im Rahmen der Ausstellung LEERSTAND. Wolfgang Walkensteiner. Gerhard Fresacher. im Haus der Wiener Kaufmannschaft zu sehen war.
Die Akteur*innen sind Kolleg*innen aus Theater und Musik. Fresachers Stil kommt ohne überbordendes oder gewalttätiges, szenisches Chaos aus. Er nimmt die Protagonisten*innen als individuelle Künstler*innen-Persönlichkeiten in die Pflicht, lässt sie ihre Rolle ausleben. Er ist selbst Teil des Geschehens, greift aber erst dann ein, wenn das Gesamtszenario Gefahr läuft die Balance zu verlieren. Dabei kommt Gerhard Fresachers Eingreifen einer Probensituation und einer Live-Inszenierung gleich. Er navigiert gesellschaftliche Leitthemen und moralisches Handeln, ohne zu augenscheinlich politische Aussagen zu treffen.
playstation ist ein weiteres Performance-Format von Gerhard Fresacher, speziell entwickelt für Galerien. Die Schauspieler*innen – Andreas Patton und Kristina Sprenger – werden in der Performance playStation kontaktperson1. in der Galerie DISTRICT4art per Anweisung Gerhard Freschacher, der sich im Außenraum vor der Galerie befindet, dirigiert und instruiert. Die Entwicklung von der living sculpture bis zur handelnden Figur verändert die Raumwahrnehmung und wird zur Erzählung. "Ich habe mir überlegt, was wir eigentlich tun, wenn wir etwas tun. Da geht es um Gehorsam und Manipulation im besten Sinne – die „playstation“ persifliert quasi diese Handlungshintergründe und zeigt auf diese mentalen Baugerüste anhand des liveinszenierten Aufeinandertreffens zweier menschlicher Avatare. Ton und Musik spielen eine große Rolle. Sie sorgen für die Atmosphäre, Stimmung und die Definition des Raums.“ Gerhard Fresacher, Künstler www.gerhardfresacher.com, www.dark-city.at
Playstation Festival – 3 Aktionstage LEER STATT TRAUMA im Haus der Wiener Kaufmann: Donnerstag, 21. April, Freitag, 22. April und Samstag, 23. April 2022 jeweils ab 18 Uhr
Aktuelle Arbeiten von Gerhard Fresacher sind noch bis 30. April 2022 im Rahmen der Ausstellung LEERSTAND. Wolfgang Walkensteiner. Gerhard Fresacher. in der Belle Etage im Haus der Wiener Kaufmannschaft des Fonds der Wiener Kaufmannschaft, Lothringerstrasse 4, 1. Stock, 1041 Wien zu sehen. (Öffnungszeiten Mi, Do, Fr 14 – 19 Uhr, Sa 10 – 14 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung +43 650 32 29 402)
Darüberhinaus findet das Playstation Festival – 3 Aktionstage LEER STATT TRAUMA mit kommunizierenden Performances am Donnerstag, den 21. April, am Freitag, den 22. April und am Samstag, den 23. April 2022 jeweils ab 18 Uhr bei freiem Eintritt statt.
Zu sehen sind Stefanie Koschers Auseinandersetzung mit posttraumatischen Verhaltensstörungen, die Weiterentwicklung des Todestheaters von Aline Sarah Kunisch und Sonja Kreibich, ein Tableau Vivant erstellt von Gerhard Fresacher mit Birgit Mörtel und Robert Maierhofers und Martin Gassers sprachmusikalische Interaktion mit dem Publikum. (Gesamtkonzept: Gerhard Frescher)
Gerhard Fresacher (*1972 in Horn, Niederösterreich). 1994 bis 1999 Studium der Szenografie bei Erich Wonder an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seit 2000 Einzel- und Gruppenausstellungen; Seit 2009 Regiearbeiten und Theaterexperimente, u.a. traum, alptraum – ein nightmare – nach Kafkas Ein Landarzt, Radiokulturhaus Wien und Werk X Petersplatz, Wien, 2017; Theaterdiskos no disco behind, Zhytomyr, UKR 2018 und hotel disappearance, Diorama K17 Krumpendorf, 2017; Wetterleuchten auf der Zungenspitze – den Surrealismus neu erfinden!, Josef Winkler, Garage X, Wien, 2013; Kirschgarden nach Anton Cechov, Garage X Wien, 2011; Bühnenbilder u.a. für Wiener Festwochen, Volkstheater, Wien, Düsseldorfer Schauspielhaus, Münchner Volkstheater, Thalia Theater, Hamburg, Das Neumarkt, Zürich und WERK X, Wien. 2006 Gründung des Vereins Dark City und 2017 raum8 Klagenfurt Kulturinitiative - Regie, Bühnenbild, Kulturkonzepte, Malerei. 2021 gemeinsam mit Armin Guerino Gewinnerprojekt des 1. Calls der Kärntner Kulturstiftung 2021: Ingeborg-Bachmann-Kuppel. Lebt und arbeitet in Klagenfurt und Wien.
DISTRICT4art wurde von Gisela Weissenbach 2018 initiiert. Die u.a. auf Kunst aus Südafrika spezialisierte Sammlerin und Galeristin zeigt in Einzel- und Gruppenausstellungen etablierter und junger Kunstpositionen aus unterschiedlichen Disziplinen wie Malerei, Fotografie, Video, Objektkunst, Skulptur und Performance Art. Zu sehen sind Werke u.a. von Gerhard Fresacher, Anton Herzl, Peter Lohmeyer, moiz, Billi Thanner oder Zoran Šimunović. Neu im Programm sind Kunstpositionen von Michi Lukas, Peter Baldinger, Alexandra Irlacher, Lisa Klein und Peter Tauber. Neben den Werkpräsentationen finden jeden ersten Donnerstag im Monat Performances, Konzerte und Lesungen statt.