Das Kraszewski-Museum präsentiert gemeinsam mit Partnerinstitutionen aus der Nachbarregion Niederschlesien die Geschichte des Schlosses Fürstenstein.Die Ausstellung besteht aus einer umfangreichen Sammlung historischer und gegenwärtiger Aufnahmen, die durch die über 700-jährige Geschichte des heutzutage drittgrößten Schlosses in Polen und des größten in Schlesien führt. 60 Abbildungen, zwei Ausgaben von Tagebüchern der Fürstin Daisy aus den 1920-er Jahren in deutscher und englischer Sprache sowie das Fotoalbum der Enkelin von Fürstin Daisys Dienstmädchen bilden den Kern der Ausstellung.
Fotograf aller dargebotenen historischen Fotos ist der französische Küchenchef Louis Hardouin, der von 1909 – 1926 im Schloss angestellt war. Seine Fotos ergänzen erheblich das Wissen um das Aussehen und die ehemalige Ausstattung des Schlosses sowie seiner Umgebung und geben wichtige Einblicke in das damalige gesellschaftliche Leben an einem Hof in Schlesien. In der Ausstellung sind auch Fotos des verfallenen Schlosses aus der Zeit des 2. Weltkrieges zu sehen sowie Bauschäden, die nach Kriegsende entstanden. Ein weiterer Teil der Ausstellung veranschaulicht das Schicksal der Familie von Hochberg, der das Schloss Fürstenstein zwischen 1509 und 1943 ununterbrochen gehörte. Die Hochbergs kamen von Sachsen aus nach Schlesien. Die letzten Besitzer des Schlosses aus der Familie von Hochberg waren Fürstin Daisy und ihr Ehemann Hans Heinrich XV. Sie machten das Schloss Anfang des 20. Jahrhunderts zum Zentrum zahlreicher Treffen des europäischen Adels. Die Ausstellung umfasst überdies private Fotos der fürstlichen Familie, mit denen das Leben und der Alltag auf dem Schloss dokumentiert wird.
Mit der Ausstellung wird nicht nur die atemberaubende Pracht von Schloss Fürstenstein gezeigt, sondern auch die Geschichte einer verlorenen Welt, die bis heute fasziniert. Einen integrativen Teil der Ausstellung bildet eine multimediale Präsentation von drei Schlossmodellen aus drei Epochen: Mittelalter, Barock und aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie wurde dem Kraszewski-Museum vom Kunst- und Kulturzentrum in Wrocław und vom Polnischen Fernsehsender Wroclaw für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.
Die Sonderausstellung wird erweitert durch Berichte über das deutsch‐polnische Modellprojekt zur integrierten Kulturlandschafts-entwicklung am Beispiel des Fürstensteiner Grundes in Niederschlesien. Das internationale Forschungsvorhaben wird aktuell von der Professur für Geschichte der Landschaftsarchitektur und Gartendenkmalpflege am Institut für Landschaftsarchitektur der TU Dresden in Zusammenarbeit mit der Naturwissenschaftlichen Universität Wroclaw vorbereitet. Weitere Informationen dazu erhalten Sie hier: https://tu-dresden.de/bu/architektur/ila/gla/forschung/forschungsprojek…
Alle zur Verfügung gestellten Fotos stammen aus der Sammlung des Schlosses Fürstenstein in Walbrzych / Waldenburg. Die Ausstellung wurde kuratiert von Magdalena Woch, Schloss Fürstenstein. Die Kuratorin steht für Fragen der Presse am Freitag, 01.04., von 11.00 bis 15.00 Uhr im Kraszewski-Museum zur Verfügung.