Die bis 2010 als selbstständige Grafikerin tätige Künstlerin konzentriert sich in den letzten Jahren ausschließlich auf ihre Malerei. IKONEN ist die erste Ausstellung von Alexandra Irlacher im DISTRICT4art.

Für ihre Acryl auf Leinwand-Arbeiten bedient sie sich der Ironie als Stilmittel. Ihr plakativer und illustrativer Malgestus erinnert an die Pop Art 1950er und 1960er Jahre. In den teils schrillen und farbintensiven aber auch in Schwarz/Weiß und Grautönen konzipierten Malereien konzentriert sich die Künstlerin auf die Darstellung von Gesichtern aus verschiedenen Perspektiven und Körperausschnitten.

In der Serie Ikonen (2021 – 2022) greift Alexandra Irlacher auf die Darstellung von bekannten Frauen in der Kunst und auf Frauenbilder der Gegenwart zurück. Die französische Nationalheldin Johanna von Orléans (1412 – 1432), die mit Ausnahme der Scheiterhaufen-Szenen fast immer eine Rüstung tragend auf Gemälden dargestellt wird und Bildmotive aus der Frauen-Wrestling-Szene bilden die Basis für das Leitthema. Im Zentrum der größtenteils in Schwarz/Weiß und in Grauentönen gehaltenen mittel- und großformatigen Arbeiten steht die Darstellung von Körperausschnitten: Jeanne d’Arc, gepanzert und kämpfende Frauen in verschiedenen Körperhaltungen. Fast scheint es so, als fordert uns Alexandra Irlacher auf, unseren Blick auf das Offensichtliche zu lenken: das menschliche Wesen verletzlich, bedürftig, schwach, defensiv und zugleich kraftvoll, selbstständig, stark und offensiv.

Ein Thema, das Alexandra Irlacher immer wieder beschäftigt ist bedingungsloses Konsumverhalten. Marken-Logos oder die Meerhexe Ursula als Gegenpart zu Ariel aus dem legendären Animationsfilm Little Mermaid und Miss Piggy aus der britisch-amerikanischen Puppen- und Comedy-Serie Muppet Show werden zum „Agent Provocateur“. Auf den ersten Blick wirken Alexandra Irlachers Werke mit all den lachenden und einnehmenden Menschen und Animationsfiguren wie aus einer unversehrten und unbeschädigten Welt, wie sie uns in stereotypen Werbeformaten und beim Zippen durch die globalen TV-Welten begegnen. Bei näherer Betrachtung jedoch geraten die „heilen, glatten und schönen Vorstellungen“ ins Wanken, und verkehren sich in Gegenteil.

Diese Grundhaltung und Sichtweise setzt Alexandra Irlacher in der aktuellen Serie Ikonen ästhetisch fort. Ihre Protagonistinnen und Protagonisten pendeln zwischen ihren Widersprüchlichkeiten.

ALEXANDRA IRLACHERGeb. 1971 in Tulln / Niederösterreich. 1991 bis 1992 Ausbildung bei Barry John Hewson zur Grafikerin im Rahmen des Lehrgangs für Design im WIFI St. Pölten. 1992 bis 2010 tätig als selbstständige Grafikerin mit Fokus Corporate Design. Seit 2011 als Künstlerin tätig mit Fokus auf Zeichnung und Malerei (Acryl auf Leinwand). Seit 2015 Gruppenausstellungen in Niederösterreich, Wien und München u.a. im Kunstsupermarkt, Wien, 2015 und 2016, in der Kunstwerkstatt, Tulln 2017, im Rahmen von StreetArt – Kunst am Zaun, Wien, 2020 und auf der Stroke Art Fair München, 2021. Lebt und arbeitet in Tulbing / Niederösterreich.

DISTRICT4artDISTRICT4art wurde von Gisela Weissenbach 2018 initiiert. Die u.a. auf Kunst aus Südafrika spezialisierte Sammlerin und Galeristin zeigt in Einzel- und Gruppenausstellungen etablierter und junger Kunstpositionen aus unterschiedlichen Disziplinen wie Malerei, Fotografie, Video, Objektkunst, Skulptur und Performance Art. Zu sehen sind Werke u.a. von Gerhard Fresacher, Anton Herzl, Peter Lohmeyer, moiz, Billi Thanner oder Zoran Šimunović. Neu im Programm sind Kunstpositionen von Michi Lukas, Peter Baldinger, Alexandra Irlacher, Lisa Klein und Peter Tauber. Neben den Werkpräsentationen finden jeden ersten Donnerstag im Monat Performances, Konzerte und Lesungen statt.

Information Gisela Weissenbach / DISTRICT4art, Wiedner Gürtel 12, 1040 Wien +++ Di, Do, Fr jeweils 15 – 19 Uhr und nach Terminvereinbarung M +43 660 55 888 05, info@district4art.eu +++ www.district4art.eu