In einer großformatigen Videoinstallation weitet das Hamburger Künstler:innenduo Sylvia Schultes und Hinrich Gross den sehsaal zu einem visuellen Hallraum. An den Wänden scheint der Boden auf, auf dem sie stehen. Metamorphorisierend umdriftet die markante Matrix das Publikum. Moos und Mars mischen mit, in perfekter Camouflage. Sound durchzieht den Raum.Die Hamburger Künstler:innen Sylvia Schultes und Hinrich Gross konzipieren für den sehsaal eine ortsbezogene Videoinstallation. Grundlage ist der Boden des sehsaals mit seiner malerischen Farbigkeit und camouflageartigen Anmutung. In einer Verschränkung ähnlicher Strukturen verschiedener Maßstäbe erklingt auf den drei geschlossenen Wandflächen des Raumes ein optischer Widerhall des Bodens, auf dem die Betrachter*innen stehen.
Mit diesen Analogien entsteht ein bewegtes Spiel in unterschiedlichen Geschwindigkeiten; Stille, kaum merkliche Wandlungen stehen im Wechsel mit Bildbewegungen, die sich über den Gleichgewichtssinn körperlich manifestieren. Physikalisch ausgedrückt ließe sich sagen, die Eigenfrequenz des sehsaals wird in einen vergrößerten, reinen Resonanzraum überführt.
Dieser Resonanzraum findet sich auch in einem auditiven Widerhall. Der Sound behauptet seine eigene Bewegtheit und fügt sich ab und an mit in die Bilderwelten ein. Das Mit- und Gegeneinander von Bild und Ton erweitern den Raum der Camouflage.
Hinrich GrossLicht als künstlerisches Ereignis – Modulation von Raum, Material und Information„In seinem künstlerischen Werk widmet sich Hinrich Gross der Erkundung des Lichts. Seine Arbeiten sind Werkstatt, Laboratorium, Studio und Archiv. Seine Installationen sind technische Versuchsanordnungen ebenso wie ästhetische Konstrukte. Sie zeigen Licht als physikalisches, technisches und grafisches Material ebenso wie als verdecktes Medium, das die Informationen, die es transportiert, mit den ihm immanenten mischt. Seine Poesie gilt der Art und Weise wie sich Sehen und Betrachten verweben lassen.“ (Bettina Pelz)
Bildender Künstler + Architektgeb. in München1980 – 1985 Studium Architektur, FH Hamburg, Diplom1994 - 2000 Studium Freie Kunst, HfbK Hamburg , Diplomwww.hinrichgross.de
Sylvia SchultesGemeinsame Logik von Atomen und Symphonien„In ihren Arbeiten stellt Sylvia Schultes Verbindungen zwischen den verschiedenen Erfahrungshorizonten her, die unsere Auffassung der Welt simultan und übertemporal prägen. So richtet sie ihren Blick auf Phänomene des täglichen Lebens ebenso wie auf die des organischen Wachstums, bezieht sich auf mathematische, biologische, chemische oder physikalische Gesetzmäßigkeiten ebenso wie auf den Aufbau musikalischer Werke und den Gehalt ornamentaler Stilisierungen, die im Laufe der Kulturgeschichte unterschiedliche Modifikationen durchlaufen haben.“(Belinda Grace Gardner)
geboren in Kiel 1976/77 Theatermalerin an den Städtischen Bühnen Bielefeld1978-87 Kunststudium Villa Arson, Frankreich und HfBK, Hamburgwww.sylviaschultes.de