Die Ausstellungs-Trilogie “The Architecture of”, kuratiert von Sam Bardaouil und Till Fellrath, zeigt künstlerische Positionen an der Schnittstelle von Kunst und Architektur. Dabei bezieht sich jede der drei Ausstellungen direkt auf unterschiedliche Kapitel der wechselhaften Geschichte des Ausstellungsgebäudes. Der zweite Teil “The Architecture of Confinement” nimmt die Nutzung des Gebäudes als Internierungslager während der Entnazifizierungspolitik von 1945 bis 1948 als inhaltlichen Ausgangspunkt.Eine ortsspezifische Installation von NADIA KAABI-LINKE thematisiert die Architektur des Gefangenseins. ÖZGÜR KAR‘S Videoinstallation zeigt die Auswirkungen von Isolation auf das Individuum auf. JOANNA PIOTROWSKA untersucht in ihren Fotografien die Beziehung des Körpers zu seinem physischen Umfeld. Eine Skulptur von MONA HATOUM widmet sich humorvoll der gegenseitigen Abhängigkeit zweier sich nahestehenden Menschen. RAMZI BEN SLIMAN‘S Film zeigt die Kraft der Kunst auf, soziale und gesellschaftliche Grenzen zu überschreiten. Eine speziell für diese Ausstellung in Auftrag gegebene Arbeit von ANNIKA KAHRS widmet sich dem Zusammenhang von Raum und Klang in Zeiten der Isolation.
Eine umfassende Archivwand, die im Zentrum der Ausstellung präsentiert wird, ergänzt die künstlerischen Positionen. Sie illustriert sowohl den historischen Kontext der ursprünglichen Nutzung des Gebäudes als Bunker während des Zweiten Weltkriegs als auch dessen Funktion und Bedeutung in der Nachkriegszeit und die Umnutzung und Transformation der Architektur in ihren heutigen Zustand. Die Ausstellung setzt die gezeigten, künstlerischen Positionen in direkten Bezug zur Geschichte des Ortes und den architektonischen Gegebenheiten der engen Räume. Dadurch sollen sie den Besucher zu einer Reflektion über physische und soziale Beschränkungen und deren Auswirkungen auf das Individuum anregen.