Die Welt kommt wieder nach Wien! Ab 10. September präsentiert das WestLicht zum bereits 20. Mal die wichtigste Leistungsschau der internationalen Pressefotografie. Eröffnung am 9. September mit dem World Press Photo des Jahres-Preisträger Mads Nissen.Für die Jury steht das World Press Photo des Jahres stellvertretend für die Hoffnung in Zeiten der Pandemie. Das Bild mit dem Titel „The first embrace“ stammt vom dänischen Fotografen Mads Nissen und verdichtet die Emotionen und Entbehrungen der vergangenen Monate in einer ikonischen Momentaufnahme. Das im August 2020 aufgenommene Foto zeigt Rosa Luzia Lunardi, die 85-jährige Bewohnerin einer Seniorenresidenz in São Paulo, als sie gerade von einer Krankenschwester umarmt wird.
Es war die erste Umarmung nach fünf Monaten sozialer Isolation. Wie in vielen Einrichtungen weltweit waren auch in brasilianischen Pflegeheimen alle Besuche untersagt worden, um die Bewohner_innen vor einer COVID-19-Infektion zu schützen. Ermöglicht wurde die schmerzhaft vermisste körperliche Nähe letztlich durch einen sogenannten „Hug Curtain“ aus Plastik.
Mads Nissen wird bei der Eröffnung der World Press Photo-Ausstellung am 9. September im WestLicht zu Gast sein. Der 42-jährige Fotograf ist für die dänische Tageszeitung Politiken tätig und hat seine Bilder unter anderem in Time, Newsweek, CNN, National Geographic, The Guardian, Stern und im Spiegel veröffentlicht. Er wird – nach seiner 2015 preisgekrönten Arbeit über die Situation der LGBTQ- Community in Russland – bereits zum zweiten Mal für das World Press Photo des Jahres ausgezeichnet.
Die Pandemie und ihre Folgen werden auch in weiteren preisgekrönten Arbeiten – unter anderem auch in den Kategorien Sport oder Umwelt – behandelt. Daneben werden aber auch andere, das Jahr prägende Sujets wie die Proteste der Black Lives Matter-Bewegung, die verheerende Explosion eines Lagerhauses in Beirut, der Palästinakonflikt oder der Krieg zwischen Armenien und Aserbeidschan gewürdigt.
Der World Press Photo Contest wird seit 1955 von der World Press Photo Foundation, einer unabhängigen Plattform für Fotojournalismus mit Sitz in Amsterdam, ausgeschrieben. Am diesjährigen Bewerb hatten sich rund 4.300 Fotograf_innen aus 130 Ländern mit mehr als 74.000 Fotografien beteiligt. Die von der jährlich wechselnden Jury in acht Kategorien vergebenen Preise gingen an 45 Fotograf_innen aus 28 Ländern.
WestLicht präsentiert diese weltweit wichtigste Leistungsschau der internationalen Pressefotografie bereits zum 20. Mal in Folge. „Wir feiern heuer nicht nur das 20-jährige Bestehen von WestLicht, sondern auch die 20. World Press Photo in unserem Haus“, sagt WestLicht Vorstand Peter Coeln. „Die Förderung von erstklassigem, kritischem Fotojournalismus ist in der heutigen Medienlandschaft wichtiger denn je. Wie sehr wir solche Bilder brauchen, um uns zu dem, was auf der Welt geschieht, in Beziehung zu setzen, zeigt nicht zuletzt der große Publikumszuspruch der alljährlichen World Press Photo-Ausstellung.“
2020 zogen die prämierten Ikonen der Zeitgeschichte trotz coronabedingter Einschränkungen knapp 22.000 Besucher_innen an.