Der in Wien geborene Ludwig Wittgenstein (1889–1951) war ein unkonventioneller und leidenschaftlicher Denker. Er verstarb vor 70 Jahren, am 29. April 1951 nahezu unbekannt in Cambridge. Heute zählt sein legendärer "Tractatus Logico-Philosophicus" zu den wichtigsten philosophischen Werken und sein Rang als einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts ist unumstritten. Darüber hinaus sind es aber auch seine bemerkenswerte Biographie und sein familiäres Umfeld, die ihn zu einem wichtigen Exponenten der österreichischen Geistesgeschichte machen. 2017 wurde der philosophische Nachlass Wittgensteins in das UNESCO-Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen.
Aus Anlass seines 70. Todestages präsentiert die Österreichische Nationalbibliothek von 22. April bis 21. Juli 2021 die Online-Ausstellung "Ludwig Wittgenstein: Ein leidenschaftlicher Denker". Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem umfangreichen Nachlass Wittgensteins und seiner Familie, der in den Sammlungen des Hauses verwahrt und durch Neuerwerbungen kontinuierlich erweitert wird. Manuskripte, Tagebücher, Vorlesungsdiktate und Briefe aus seiner umfangreichen Korrespondenz ergeben zusammen mit zahlreichen Fotografien und Alben ein dichtes Bild seiner Persönlichkeit. Die Ausstellung orientiert sich an den biographischen Hauptlinien und fokussiert bewusst auf Aspekte, die sich durch den Sammlungsbestand eindrucksvoll darstellen lassen. Bemerkenswert sind etwa sein Liebesbrief an Ben Richards mit eingeklebten Blumen, der früheste überlieferte Brief des erst achtjährigen Ludwig oder seine technischen Zeichnungen. Zudem gibt es einen Überblick über Wittgensteins Nachlass in der Österreichischen Nationalbibliothek.
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