Eine Reise in die eigene Vergangenheit ist zwangsläufig mit der Gegenwart und dem verbunden, was wir uns für die Zukunft erwarten. Wie war ich, welche Stationen meines Lebens waren wichtig und welche liegen noch vor mir?''In all the good times I find myself longing for chance, and in the bad times I fear myself'' (lyrics ''Shallow'' Lady Gaga). Ständige Veränderung ist die Essenz des menschlichen Lebens, und niemals ist der Ist-Zustand das Ziel unserer Träume. Zeit ist ein selbstdefinierter Ablauf von Erlebnissen, von Höhen und Tiefen. Wir definieren uns durch das, was wir waren, sind und sein werden. Faek Rasul und Katharina Moser verarbeiten in ihren Arbeiten Erinnerungen und Träume, als Ausgangspunkt für das Begreifen, der Wahrnehmung des eigenen Bewusstseins und als Basis für den Blick in die Zukunft. Die Elemente und Gegenstände in ihren Bildern und Zeichnungen existieren nie isoliert, sondern befinden sich immer in Beziehung zueinander, genau wie die Menschen in ihrer Umgebung. Sie erscheinen vor einem bestimmten Hintergrund und mit einer konkreten Vorgeschichte, die durch Hinweise und in Spuren angedeutet wird, aber trotzdem unbekannt bleibt.
Katharina Moser zeigt in ihren Ölbildern auf Leinwand Orte der Kindheit, der Sehnsucht, Wahrnehmungen der eigenen Person und Visionen für morgen. Sie malt imaginäre Räume und Orte der Begegnung zwischen dem Erlebten und dem Fantastischen. Sie entfaltet Schichten und Umrisse von außerordentlichen Geschehen, deren Umstände verborgen bleiben und mit dem Schleier der eigenen Subjektivität verhüllt werden.
Die neuesten Bilder von Faek Rasul sind durch ihre starke Präsenz und ihre magnetisierende Ausstrahlung geprägt. Der Künstler tränkt die Papieroberfläche mit Farbe und lässt die Materie unter dem Einfluss der Gravitationskraft fließen. Einerseits ermöglicht er uns, die Schichten seines freien malerischen Prozesses durch die dahinterliegenden Spuren zu erkennen. Auf der anderen Seite weist jeder Strich der meist kreisförmig gezeichneten Bündel auf die Geduld des Zeichners, seine unglaubliche Konzentration und Entschlossenheit hin.
''Falling'', das Fallen ist kein fester Zustand, sondern ein Geschehen – mit dem bestimmte Gefahren und Erwartungen verbunden sind, aber das uns selten indifferent lässt. Im Prozess des Fallens dehnen sich die Sekunden auf unbestimmte Zeit. Das ermöglicht uns die Leere zu befühlen und uns so neu zu erfinden.
Video zu unserer aktuellen Ausstellung I'm Falling finden Sie hier: https://vimeo.com/544462088