Herwig Turk, Ragogna, 2018 Herwig Turk, Ragogna, 2018 © Herwig Turk, Bildrecht Wien Herwig Turk, Ragogna, 2018 Herwig Turk, Ragogna, 2018 © Herwig Turk, Bildrecht Wien - Mit freundlicher Genehmigung von: kunsthauswien

Was: Ausstellung

Wann: 13.03.2021 - 16.05.2021

Der österreichische Künstler Herwig Turk setzt sich seit Jahren mit der Ausnahmelandschaft des Tagliamento auseinander. Der Tagliamento in der oberitalienischen Region Friaul gehört zu den ganz wenigen nicht regulierten Flüssen der Alpen. Er entspringt am Mauriapass nahe der österreichischen Grenze und mündet 170 Kilometer weiter südlich zwischen Bibione und Lignano…
Der österreichische Künstler Herwig Turk setzt sich seit Jahren mit der Ausnahmelandschaft des Tagliamento auseinander. Der Tagliamento in der oberitalienischen Region Friaul gehört zu den ganz wenigen nicht regulierten Flüssen der Alpen. Er entspringt am Mauriapass nahe der österreichischen Grenze und mündet 170 Kilometer weiter südlich zwischen Bibione und Lignano Sabbiadoro in die Adria. Das Flussbett ist charakterisiert durch weitläufige, mäandernde Kies- und Sandbänke, die sich je nach Jahreszeit durch das Wasser dynamisch verändern.

Der Tagliamento ist ein außergewöhnliches Ökosystem und verfügt über eine im europäischen Vergleich überdurchschnittlich hohe Diversität an Tier- und Pflanzenarten. Eine solche Wildflusslandschaft ist heute für die meisten Menschen ein ungewohnter Anblick, ihre rare Natürlichkeit ist beeindruckend.

In seiner vielschichtigen Arbeit stellt Herwig Turk die Flussgebiete als Orte mit unterschiedlichen Nutzungen, kulturellen Zuschreibungen und Bewertungen vor. Anamnese einer Landschaft wird im KUNST HAUS WIEN erstmals umfassend präsentiert. Die raumgreifende Installation besteht aus mehreren Röntgenleuchtkästen unterschiedlicher Größe, aus Siebdrucksieben, beschrifteten Glasplatten und einer Vierkanal-Videoinstallation. Auf diese unterschiedlichen Träger hat der Künstler seine fotografischen Beobachtungen der Wildflusslandschaft facettenreich montiert. Turk dokumentiert die geologischen Gegebenheiten und Veränderungen, etwa durch das Erdbeben von 1976, hält die ökonomische Verwertung der Rohstoffe Kies und Wasser fest, folgt den Spuren kriegerischer Auseinandersetzungen im Ersten Weltkrieg und beleuchtet das Thema des Naturschutzes anhand ökologischer Forschungseinrichtungen vor Ort. Indem der Künstler den Fluss als dynamisches, komplexes System von geopolitischen Aktivitäten und Transformationen porträtiert, verhandelt er beispielhaft zentrale Facetten des Naturverständnisses in Mitteleuropa.

Herwig Turk wurde 1964 in St. Veit an der Glan geboren und arbeitet als Künstler in Wien. Seine Projekte entstehen im Spannungsfeld von Kunst, Technologie und Wissenschaft. Seit 2006 nimmt die Landschaft als Versuchslabor industrieller, militärischer und logistischer Aktivitäten in seiner Arbeit eine zentrale Stellung ein.

Seine Arbeiten wurden unter anderem in der Galerie Georg Kargl in Wien, im Neuen Museum Weserburg Bremen, im Zentrum für Technologie und Gesellschaft De Waag in Amsterdam, im TESLA Labor für Medienkunst Berlin, im Museu das Comunicações Lissabon, im MAK Museum für angewandte Kunst Wien, im Museu da Ciência da Universidade de Coimbra, bei der Transmediale Berlin, im Seoul Museum of Art und im Museum für Moderne Kunst Klagenfurt gezeigt.

Seit 2014 unterrichtet Herwig Turk als Senior Artist in der Abteilung Social Design an der Universität für angewandte Kunst in Wien.

Herwig Turk, Künstler © KUNST HAUS WIEN, Foto: eSeL Herwig Turk, Künstler © KUNST HAUS WIEN, Foto: eSeL - Mit freundlicher Genehmigung von: kunsthauswien
Tags: Farbfotografie, Herwig Turk, Schwarzweißfotografie‎

Street.Life.PhotographyStreet Photography aus sieben Jahrzehnten
Ausstellungsort                      KUNST HAUS WIENUntere Weißgerberstraße 13, 1030 WienKuratorin                                Sabine Schnakenberg (Haus der Photographie / Deichtorhallen Hamburg),Verena Kasar-Eisert (KUNST HAUS WIEN)Ausstellungsdauer                 11. September 2019 – 16. Februar 2020Öffnungszeiten                      Täglich 10 – 18 Uhr
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