Das Ausstellungsformat STEIERMARK SCHAUKulturlandesrat Christopher Drexler hat heute (Dienstag, 6. Oktober 2020) nach intensiven Vorbereitungsarbeiten das neue große Ausstellungsformat des Landes, die STEIERMARK SCHAU, der Öffentlichkeit präsentiert. Die STEIERMARK SCHAU wird im Frühjahr 2021 erstmals in Szene gehen und soll in einem biennalen Rhythmus stattfinden. Sie schließt an die Tradition der großen Ausstellungsformate in der Steiermark an und interpretiert diese in zukunftsweisender Form neu. Die STEIERMARK SCHAU nimmt Fragen der Gesellschaft zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft auf und bereitet sie aus der Perspektive von Kunst und Kultur in einem populären Format auf. Sie rückt die Steiermark in den Fokus und dient der Reflexion und einer regelmäßigen Standortbestimmung. Und zwar in Hinblick auf verschiedenste Themen, die Disziplinen übergreifend und ganzheitlich beleuchtet werden. Das Universalmuseum Joanneum wurde mit der Konzeption betraut und ist auch der operative Träger der STEIERMARK SCHAU.
Die STEIERMARK SCHAU 2021 – Die Ausstellung des LandesDie erste Ausgabe der STEIERMARK SCHAU – der Ausstellung des Landes – wird von April bis Oktober 2021 stattfinden. Vier Ausstellungen beschäftigen sich mit dem Werden und Wandel der Steiermark. Es ist eine große Selbstreflexion der Steiermark und des „Steirischen“. Inhaltlich wird ein Bogen gespannt, der weit in die Vergangenheit des Landes zurück und bis die Zukunft reicht. Dieser Bogen erstreckt sich vom Museum für Geschichte („was war“) über das Volkskundemuseum („wie es ist“) und das Kunsthaus Graz („was sein wird“) bis hin zu einem mobilen Ausstellungspavillon („wer wir sind“). Diese Auseinandersetzung mit der Geschichte, Kunst, Kultur und Natur sowie der Gesellschaft der Steiermark in ihrer ganzen Vielfalt und Breite bewegt sich in der großen Tradition des Joanneums als Museum des Landes. Auch was die Standorte angeht, lag das Zentrum des Joanneums immer in Graz, war aber ebenso von Beginn an in unterschiedlicher Form in den Regionen der Steiermark präsent. Der mobile Pavillon nimmt einen frühen Ansatz von Schaufensterausstellungen in Märkten und Städten zu Zeiten Erzherzog Johanns in zukunftsweisender Form wieder auf. Die Durchführung der STEIERMARK SCHAU als neues großes Ausstellungsformat des Landes wurde explizit im Regierungsprogramm „Agenda Weiß-Grün“ verankert. Damit wird ein deutliches Bekenntnis zur Steiermark als Kunst- und Kulturland manifestiert. Das Gesamtbudget für die STEIERMARK SCHAU 2021 beläuft sich auf rund 8,9 Millionen Euro.
Starkes Ausrufezeichen des Kulturlandes Steiermark über die Grenzen hinaus!Kulturlandesrat Christopher Drexler: „Mit der STEIERMARK SCHAU können wir Ihnen voller Stolz das neue große Ausstellungsformat des Landes präsentieren. 15 Jahre nach der letzten Landesausstellung und acht Jahre nach der ‚regionale‘ schließen wir damit ab dem Jahr 2021 in einem biennalen Rhythmus eine Lücke im steirischen Kulturgeschehen. Mit der STEIERMARK SCHAU wollen wir die wesentlichen gesellschaftlichen Themen – von künstlerischer Auseinandersetzung angeleitet – reflektieren, kritisch hinterfragen und neue Sichtweisen entwickeln. Mit der ersten Ausgabe der STEIERMARK SCHAU, der Ausstellung des Landes, gehen wir einer der brennendsten und wohl auch komplexesten Fragen unserer Gesellschaft nach: der Frage nach unserer Identität aus der Perspektive von Kunst und Kultur. Wir wollen den Blick auf das schärfen, was die Steiermark ausmacht. Auf das, was uns Steirerinnen und Steirer ausmacht. Die STEIERMARK SCHAU ist ein starkes Ausrufezeichen des Kulturlandes Steiermark, das im gesamten Bundesland, aber auch weit darüber hinaus vernehmbar sein wird. Gerade in der aktuellen Krise setzen wir damit ein kraftvolles kulturpolitisches Signal und ein Zeichen von Zuversicht und Aufbruch. Die STEIERMARK SCHAU lenkt das Scheinwerferlicht auf Kunst und Kultur, bindet viele steirische Künstlerinnen und Künstler ein, bekennt sich deutlich zur Steiermark als Kunst- und Kulturland und sorgt für zukunftswirksame Impulse. Freuen Sie sich mit uns gemeinsam auf die große Ausstellung des Landes!“
Spannende Einblicke in den Facettenreichtum unseres Landes„Den Gedanken von Erzherzog Johann folgend, ein Abbild des Landes und seiner Entwicklung zu geben sowie Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen, freuen wir uns im Universalmuseum Joanneum, die STEIERMARK SCHAU realisieren zu dürfen. Es ist eine willkommene Gelegenheit, als Institution über die Grenzen der eigenen Identität hinweg zu denken und möglichst viele Menschen ebenfalls dazu anzuregen, andere Blickwinkel einzunehmen und sich mit der Entwicklungsgeschichte der Steiermark, ihrer Gegenwart und ihrem Potenzial für die Zukunft aktiv auseinanderzusetzen. Wir freuen uns sehr darauf, mit der STEIERMARK SCHAU viele spannende Einblicke in den Facettenreichtum unseres Landes zu geben“, so die Geschäftsführung des Universalmuseums Joanneum, Wolfgang Muchitsch und Alexia Getzinger.
Das grafische Erscheinungsbild der STEIERMARK SCHAUDie STEIERMARK SCHAU rückt die Steiermark in den Fokus. Dieser zeitgemäße und selbstbewusste Blick auf das Land ist auch in der visuellen Identität der STEIERMARK SCHAU präsent. Das dynamische Sujet im Farbenspiel des Universalmuseums Joanneum wirkt wie ein Auge. Damit wird das „Schauen“ aus unterschiedlichen Perspektiven aufgegriffen, wie sie sich aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der vier Schauplätze ergeben. Die Vielfalt der Zugänge in den Ausstellungen verbindet sich zu einem gemeinsamen Anliegen.
DIE VIER AUSSTELLUNGEN DER STEIERMARK SCHAU 2021was war: Historische Räume und Landschaften im Museum für Geschichte Der Raum und die Menschen: Die naturräumlichen Gegebenheiten der Steiermark haben seit Anbeginn das Leben der hier ansässigen Menschen bestimmt. Diese haben umgekehrt immer schon versucht, die Natur zu ihrem Vorteil zu gestalten und zu verändern. Dem Wechselspiel von Mensch und Natur ist der Beitrag des Museums für Geschichte zur STEIERMARK SCHAU 2021 unter dem Titel „was war“ gewidmet. Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung werden sich durch eine abstrakte Landschaft voll von Objekten, Modellen, Karten und filmischen Beiträgen bewegen. Unter den Exponaten wird etwa ein mittelalterlicher Pranger ebenso zu finden sein wie eine Redekanzel, Schienen aus Donawitz oder Teile einer Schütte-Lihotzky-Küche. In der Ausstellung erkunden die Besucherinnen und Besucher verschiedene Regionen anhand von Beispielen wie den mittelalterlichen Höhenburgen westlich der Mur, mittelalterlichen Klöstern in der Obersteiermark, der Residenzstadt Graz um 1600 oder dem größten einheitlichen Stahlwerk Europas in Donawitz um 1900. Die Ausstellung „was war“ soll zeigen, dass nicht nur die Gegenwart stark durch die Geschichte geprägt ist, sondern dass die Geschichte einen Rahmen gibt, in dem die Steirerinnen und Steirer die Zukunft denken und gestalten können. Das Bewusstsein für das kulturelle Erbe und seinen Wert soll gestärkt werden. Die Ausstellung „was war“ wird kuratiert von einem Team rund um die Leiterin des Museums für Geschichte, Bettina Habsburg-Lothringen.
wie es ist: Welten – Wandel – Perspektiven im VolkskundemuseumUnter dem Titel „wie es ist“ unternimmt das Volkskundemuseum eine Vermessung der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation. Es wird der Frage nachgegangen, wie das „Heute“ entstanden ist. Wie die Menschen, die in der Steiermark leben, sich hier aufhalten oder mit dem Land auf andere Art und Weise verbunden sind, auch früher Veränderung und Wandel bewältigt haben. Wie sie Zukunft gedacht haben. Entlang dieser Fragestellungen wirkt die Ausstellung im Volkskundemuseum wie eine Art Scharnier zwischen den beiden Ausstellungen „was war“ und „was sein wird“. Die Ausstellung zeigt Entwicklungen und Ereignisse auf, die Einfluss auf unsere Lebenswelt und auf unsere Lebensweise nehmen. Sie präsentiert ebenso Akteurinnen und Akteure der Geschichte und beschreibt, wie sie mit ihren Handlungen gesellschaftliche Entwicklungen beeinflusst haben. Relevante Themen unserer Gegenwart werden am Beispiel verschiedenster Exponate behandelt. Besonders eng mit unserem Bundesland verbunden ist etwa das Thema Mobilität. Die Ausstellung erzählt in diesem Bereich von unterschiedlichen Mobilitätskonzepten und individuellen Mobilitätserfahrungen. Ein vielseitiges Begleit- und Vermittlungsprogramm greift die Themen der Ausstellung auf und verwandelt das Museum in einen mit der Gesellschaft interagierenden öffentlichen Ort. Die Auseinandersetzung mit einer „Welt in Veränderung“ wird auch über die Ausstellungsgestaltung erfahrbar. Besucherinnen und Besucher können in der Ausstellung aktiv werden und diese in Teilen verändern. Die Ausstellung „wie es ist“ wird kuratiert von einem Team rund um Birgit Johler.
was sein wird: Von der Zukunft zu den Zukünften im Kunsthaus Graz Die Ausstellung „was sein wird“ im Kunsthaus Graz widmet sich den Spuren des Zukünftigen im Hier und Jetzt. Bauen mit Holz, Mycelium oder Abrissmaterialien, nachhaltige Verpackungen, schulübergreifende Bildung, Lernen mit VR, ökologisches Wirtschaften, Mobilität, Strukturwandel im ländlichen Raum, Gemeinwohlökonomie, Mitbestimmung und Teilhabe und etwa die Rolle von Kunst und Kultur werden Themen der Ausstellung sein. „was sein wird“ zeigt also nicht die eine ferne Utopie oder den einen möglichen Entwurf für eine Idealgesellschaft. Sie skizziert Zukünfte. Im Plural. Der Ausgangspunkt ist die jetzige Situation in der Steiermark. Es geht um mutige, kühne, visionäre Vorstellungen von Zukunft, aber auch um sehr pragmatische, handfeste Ideen und Vorschläge, wie Zukunft sich aus verschiedenen Perspektiven gestalten ließe. Dabei wird auch ein Blick „zurück in die Zukunft“ geworfen, auf Zukunftsvorstellungen vergangener Jahrzehnte, wodurch auch ein Aufgreifen und Weiterdenken von in Vergessenheit geratenen Überlegungen ermöglicht wird. Die Schau im Kunsthaus entfaltet sich auf allen Ebenen des Gebäudes, dehnt sich von den Räumen des Kunsthauses ins Internet aus und verschränkt dabei den physischen mit dem virtuellen Raum. Das Kunsthaus zeigt nicht nur eine Ausstellung über denkbare und mögliche Veränderungen in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Während der STEIERMARK SCHAU sollen auch konkrete Vorhaben umgesetzt werden, wie etwa die Vermeidung von Verpackungsmüll im Ausstellungsbetrieb, der Einsatz nachhaltiger Materialien im Ausstellungsdesign sowie Inklusion im institutionellen Alltag. Die Ausstellung „was sein wird“ wird kuratiert von einem Team rund um die Direktorin des Kunsthauses Graz, Barbara Steiner.
wer wir sind: Kunst – Vielfalt – Landschaft im mobilen Pavillon Der mobile Pavillon, als Expositur der neuen großen Ausstellung des Landes, wird in Wien und an den vier steirischen Schauplätzen Hartberg, Spielberg, Schladming und Bad Radkersburg zu besuchen sein. In einzigartiger Weise zieht so eine ganze Ausstellung mitsamt ihrer Architektur, die eine beeindruckende Fläche von 800 Quadratmetern aufweist, durch das Land. Eine monumentale Video-Rauminstallation mit einer Leinwandfläche von 200 Quadratmetern wird eine Gegenwartsanalyse zur Steiermark ausschließlich in bewegten Bildern zeigen. Wer sind wir? Als Charakteristikum der Steiermark wird stets die Vielfalt der Kulturlandschaften hervorgehoben. Die Ausstellung widmet sich daher der Untersuchung dieser drei Begriffe: Kunst – Vielfalt – Landschaft. Dabei versteht sich der Pavillon als Plädoyer für die Kunst. Kunst spielt eine Schlüsselrolle in der Verortung des Menschen in der Welt. Das Panorama-Display im Raum bietet eine außergewöhnliche Zusammenschau von künstlerischen Blicken auf die Steiermark und macht Sehen zum bewussten Erlebnis. Angelehnt an historische Panoramen sind auf einem 50 x 3 Meter großen Screen eigens entwickelte Kunstbeiträge über die Vielfalt der Landschaften der Steiermark zu sehen – eine künstlerische Erhebung des Status quo durch 30 Künstlerinnen und Künstler mit Steiermark-Bezug. Begleitend dazu geben Info-Filme kurze Ein- und Überblicke zur Vielfalt der regionalen Kunst- und Innovationslandschaft, zur Biodiversität in Kulturlandschaften, zur Vielfalt in steirischen Sprachenlandschaften, zum Kulturaustausch und zu kontaminierten Landschaften. Der mobile Pavillon und die Ausstellung „wer wir sind“ wurde von Alexander Kada konzipiert und gestaltet und von Astrid Kury kuratiert.
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