Die Ausstellung dimensions versammelt Arbeiten, die sich mit der Übersetzung von Zeit in Raum beschäftigen. Das bildnerische Material, das bei allen Arbeiten der Künstlerin Liddy Scheffknecht zum Einsatz kommt, ist Sonnenlicht. Dieses wird etwa durch an Fenster montierte Schablonen geformt, um Lichtbilder in den Raum zu zeichnen.In der Arbeit soon formt eine solche Schablone dasselbige Wort, wobei die Erdrotation das Schriftbild kontinuierlich durch den Raum wandern lässt. Alle zehn Minuten werden die Konturen des Wortes auf einem Blatt nachgezeichnet und das abstrakte Versprechen „soon“ verbleibt als Dokument einer stetigen, nicht enden wollenden Verschiebung.In der Arbeit sunbeam (table) wiederum formt Liddy Scheffknecht das Sonnenlicht zu einem vertikalen Streifen und dokumentiert, wie dieser sich an einem Septembertag durch den Raum bewegt. In regelmäßigen Intervallen markiert sie die Position sowie den Winkel des Lichtstrahles. Die gesammelten Informationen bilden in weiterer Folge den Ausgangspunkt für ein Möbeldesign, welches die wandernden Sonnenstrahlen zum Träger einer Tischplatte verfestigt.
In der Arbeit mirage simuliert Scheffknecht einen Zeitablauf computergestützt: zwei im Computer modellierte, figurative Schatten vermengen sich mit dem Abbild eines architektonischen Fragments – der Fotografie einer Säule. Die Schatten richten sich entlang der Säule auf, schmiegen sich an sie an und zeichnen ihr Volumen nach. Sie bewegen sich weiter aus dem Bildraum in den Ausstellungsraum, um sich dann langsam wieder zusammenzuziehen und schließlich aufzulösen.
Kurzbiografie Liddy Scheffknecht
Geboren im Dezember 1980 in Dornbirn.Lebt und arbeitet in Wien.
2007 Diplom Universität f. Angew.Kunst Wien (Bernhard Leitner / Ernst Strouhal / Erwin Wurm)2006 Diplôme national supérieur d’arts plastiques / ENSBA Paris; Jean-Luc Vilmouth
www.liddyscheffknecht.net/