Die Berlinische Galerie zeigt vom 3. Juni bis zum 12. Oktober die Ausstellung "Wide Open. Seelenbilder – Seelenräume".Kunst und Spiritualität haben viel gemeinsam. Traditionell wird Künstler*innen eine außerordentliche Sensibilität der Wahrnehmung zugeschrieben. Bis heute verhandeln sie in ihren Werken große philosophische, psychologische oder spirituelle Fragen. Sie erforschen Innenwelten und experimentieren mit Entgrenzungserfahrungen. Oft entstehen Kunstwerke aus einem Zustand der Konzentration oder Kontemplation, welcher mit dem der Meditation vergleichbar ist.
Der Begriff "Spiritualität" geht auf lateinisch spiritus zurück, was Seele, aber auch Atem, Geist oder Dichtergabe bedeutet. Atem und Seele stecken auch in Inspiration, auf die wir Kunst bis heute zurückführen. Die Neurowissenschaft geht davon aus, dass Spiritualität und Religion Grundbedürfnisse des Menschen sind. Vermutlich zählt auch die Kunst dazu. Beim Meditieren, davon berichten Angehörige unterschiedlicher spiritueller Traditionen, lösen sich Körpergrenzen auf. Es entsteht ein Gefühl von Verbundenheit mit dem Kosmos und den Menschen. Ähnliche Erfahrungen vermitteln die fünf ausgestellten, teilweise raumgreifenden Arbeiten von vier Künstler*innen (Johannes Geccelli, Göta Tellesch, Eberhard Havekost und Zora Mann). Die Werke stammen aus der Sammlung der Berlinischen Galerie. Sie sind größtenteils erstmals in den Räumen des Museums zu sehen.