Teilnehmende Künstler*innen: Sandra Mujinga (*1989, Goma DR Kongo), Paulo Nazareth (*1977, Governador Valadares, Brasilien), Tschabalala Self (*1990, New York City, USA) und Kemang Wa Lehulere (*1984, Kapstadt, Südafrika)Die Thematisierung der westlich-eurozentrischen, oftmals von Vorurteilen behafteten Vorstellung von »Blackness« hat in den vergangenen Jahren durch weltweit auftretende Ereignisse an Aktualität und Brisanz hinzugewonnen. Überwunden geglaubte soziale Konflikte innerhalb westlicher Gesellschaften, wie beispielsweise in den USA, haben ein neues Bewusstsein bei den Akteuren der Black Community geweckt und gleichzeitig die Vorstellung einer globalen, polyphonen Schwarzen Identität, dem »Black Atlantic«, in den Fokus gerückt. Mitte der Neunziger Jahre von dem britischen Soziologen Paul Gilroy geprägt, stellt der Begriff »Black Atlantic« die Idee eines »Schwarzen Bewusstseins« dar, dass zwar das schwere Erbe der Sklaverei weiterhin in sich trägt, aber zunehmend Elemente der weißen westlichen Gesellschaft aufnimmt, modifiziert und mittels dieses fortlaufenden interkulturellen Prozesses eine neue Sprache entwickelt. Diese Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe des afrikanischen Kontinents auf der Höhe der Zeit schlägt sich auch im Schaffen einer jungen Künstler*innengeneration nieder, die sich dieser neuerlichen (Selbst-)Wahrnehmung der Schwarzen annimmt.
Die eingeladenen Künstler*innen Sandra Mujinga (*1989, DR Kongo), Paulo Nazareth (*1977, Governador Valadares, Brasilien), Tschabalala Self (*1990, New York City, USA) und Kemang Wa Lehulere (*1984, Kapstadt, Südafrika) reflektieren in ihren Arbeiten die nach wie vor diffizile Beschäftigung mit den Aspekten Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft und sexuelle Ausrichtung in ihren jeweiligen Heimatländern und sind gleichzeitig qua eigener Herkunft unmittelbare Akteur*innen und Zeug*innen des steten Wandels hinsichtlich der gesellschaftlichen Betrachtung der Black Community.