Klaus Fußmann, 1938 in Velbert (Nordrhein-Westfalen) geboren, ist ein zeitgenössischer Maler ersten Ranges. Er wurde für seine Malerei mehrfach ausgezeichnet und für sein Gesamtwerk in Anerkennung künstlerisch hervorragender Leistungen gewürdigt. Neben unzähligen Ausstellungen in renommierten Galerien und prominenten Kunstvereinen präsentieren auch namhafte Museen seine Werke.Anlässlich seines 80. Geburtstags zeigten unter anderem das Schleswig Holsteinische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Schloß Gottorf sowie das Museum Barberini in Potsdam Retrospektiven mit spannender Malerei aus bis zu sechs Jahrzehnten, die Klaus Fußmann mit unterschiedlicher Schwerpunksetzung, wie Benedikt Erenz in der ZEIT schrieb, als „Norddeutschen Meister der leuchtenden Rapsfelder, der sanften Ostseebuchten“, aber vor allem als den „virtuosen Skeptiker der Malerei“ auswiesen. Und so den künstlerischen Spagat des Malers zwischen „heiteren Landschaften“ und dem „Selbstporträt der Farbe“ vorführten.
Klaus Fußmann ist auch bekannt für seinen besonderen Umgang mit der Farbe, die er insbesondere auch als Material begreift, als sichtbare Textur, als pastose Oberfläche und als Licht, und die er oft mehr auf die Leinwände spachtelt, denn malt. Er selbst sagt: „Die Farbe als Material hat eine große Faszination. Wer sich mit Malerei beschäftigt, sieht auch die Oberfläche und wie sie gemacht ist, (...) Außerhalb des Dargestellten gibt es eine zweite Kunst, die Kunst aus Material. (...) Und wenn man Malerei verbindet mit einer Landschaft, ist die Faszination noch größer.“
Ortrud Westheimer, Direktorin des Museums Barberini, hält fest: „So fremd die Figuren den Landschaften sind, so wenig sie mit der Landschaft eins werden – der materialreiche Farbauftrag der Werke der vergangenen fünfzehn Jahre macht den Raum haptisch erfahrbar und lässt den Menschen zum Teil eines Ganzen werden.“
Klaus Fußmann ist in seiner Malerei stets ein ganz eigenständiger Geist. In über sechs Jahrzehnten der Malerei setzte er sich immer wieder über den gängigen Mainstream hinweg und widmete sich in seiner Arbeit unbeirrt eigenen Schwerpunkten. So begann er in den 1970er Jahren in seinem Sommerdomizil in Gelting an der Ostsee eine bis heute andauernde, äußerst fruchtbare Beschäftigung mit Blumen und Stillleben - damals nicht gerade ein viel beachtetes Sujet - und fand auch dafür ganz seinen eigenen Zugang: “Ich bin von Natur aus Pessimist. Aus dieser misanthropischen Situation heraus male ich. Das zeigt sich in den Blumenbildern. In dem knallbunten Strauß ist das Verwelken schon enthalten. So bin ich groß geworden. Diese Haltung schützt mich vor Enttäuschung”. Die aus dieser Haltung entstandenen, wundervollen Blumenaquarelle und Stillleben gehören zu den farbenprächtigsten und schönsten Zeugnissen des Lebens in seiner höchsten Blütezeit. Sie bilden, neben den geheimnisvollen, mystisch verklärten Figurenbildern und Landschaften den Schwerpunkt der Ausstellung in unserer Galerie in Karlsruhe.