Der französische Modedesigner Pierre Cardin (*1922) gilt als Fashion-Futurist und Pionier der Prêt-à-porter-Mode. Als Couturier arbeitet er wie ein Bildhauer: Die Idee der Plastizität bestimmt seine Entwürfe. Seine geometrische Formensprache und dreidimensionalen Designs sind bis heute unverwechselbar. Der Kunstpalast widmet dem international bekannten Modeschöpfer die erste umfangreiche Präsentation in Deutschland. Die Schau bietet Einblicke in Cardins großen kreativen Kosmos: Kleidung und Accessoires der 1950er- bis 2000er-Jahre, Skizzen, Fotos und Filmmaterial.Cardin etabliert sich mit seinen provokativen, futuristischen Kollektionen, die vor allem durch Körperbetonung und Jugendlichkeit herausstechen. Unter Verwendung neuer Materialien wie Plastik, Vinyl und Kunstleder designt er eine Mode, die mit ihren knalligen Farben und poppigen Schnitten ein neues, freieres Lebensgefühl schafft.
Bis heute ist er Alleineigentümer seines 1950 in Paris gegründeten Unternehmens. Neben dem Modelabel entwickelt Cardin in den 1970er-Jahren eine immer breitere Produktpalette, die von Mineralwasser über Fahrräder und Skier bis hin zu Schmuck und Möbeln reicht. Bereits in seinen frühen Designs zeigt sich, wie er anspruchsvolle Kreationen in populäre Mode umsetzt, eine Maxime, die er bis heute verfolgt.