Die Ausstellung zeigt den Reichtum verschiedener Fotoarchive in Tirol, Südtirol und dem Trentino. Sie ist aus einer in dieser Form erstmaligen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit entstanden und verfolgt das Ziel, historische Fotografien aufzuwerten: als Spiegel des kulturellen und technischen Wandels und als Bestandteil des Kulturerbes. Sobald sie die Schwelle der Archive überschreiten, ändert sich das Los der Fotografien. Nachdem sie aus überfüllten Umgebungen herausgenommen worden sind, werden sie Gegenstand spezifischer Zuordnung, Katalogisierung, Aufbewahrung und bei Bedarf auch Restaurierung – von Maßnahmen also, die dem fotografischen Bestand neue Bedeutung geben und den gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Wert als visuelle Quelle zum Ausdruck bringen. Daher auch die Entscheidung aus kuratorischer Sicht, symbolisch vom „Archiv“ auszugehen, unter spezifischer Berücksichtigung der Materialität der Sammlungen sowie der Archivpraxis.Das Hauptthema betrifft auch die noch laufenden Forschungen über die Konstruktion weiblicher Identitäten und die Rolle der Frauen in der Geschichte der Fotografie zwischen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Zwischenkriegszeit. In einem Zeitraum also, als die Gebiete des historischen Tirols – durch die neue Grenze zwischen Italien und Österreich getrennt – unterschiedliche Schicksale erlitten. Für die Frauen waren dies Jahre großer Veränderungen und Erfolge, aber auch von Rückschlägen, Verzögerungen und hartnäckigem Beharren – beleuchtet in den fünf Ausstellungsorten unter folgenden verschiedenen Schwerpunkten: Lauf des Lebens (Lienz), Arbeit (Bruneck), Atelier (Bozen), Fotografinnen (Innsbruck) und Freizeit (Trient).
Zur Ausstellung im Zeughaus:FotografinnenDie Fotografien von Maria Egger, Trude Fleischmann, Erika Groth-Schmachtenberger, Erika Ketzler und Catina Unterweger bezeugen die Wandlung der Berufstätigkeit der Fotografinnen über den langen Zeitraum von 1885 bis 1948.PREISEintritt frei