Otto Prutscher, Stengelgläser, Wien, um 1907 Ausführung: Meyr’s Neffe, Adolf (Adolfov, CZ), für E. Bakalowitz Söhne Glasüberfang, geschnitten © Moravská Galerie, Brno Otto Prutscher, Stengelgläser, Wien, um 1907 Ausführung: Meyr’s Neffe, Adolf (Adolfov, CZ), für E. Bakalowitz Söhne Glasüberfang, geschnitten © Moravská Galerie, Brno - Mit freundlicher Genehmigung von: makpresse

Was: Ausstellung

Wann: 01.07.2019 - 27.10.2019

Die Jahresausstellung JOSEF HOFFMANN – OTTO PRUTSCHER im Josef Hoffmann Museum Brtnice, eine gemeinsame Expositur der Mährischen Galerie in Brno und des MAK, widmet sich dem Verhältnis Josef Hoffmanns (1870–1956) zu Otto Prutscher (1880–1949). Prutscher war wie Hoffmann entwerfender Architekt und Designer in allen Materialbereichen der angewandten Kunst,…
Die Jahresausstellung JOSEF HOFFMANN – OTTO PRUTSCHER im Josef Hoffmann Museum Brtnice, eine gemeinsame Expositur der Mährischen Galerie in Brno und des MAK, widmet sich dem Verhältnis Josef Hoffmanns (1870–1956) zu Otto Prutscher (1880–1949). Prutscher war wie Hoffmann entwerfender Architekt und Designer in allen Materialbereichen der angewandten Kunst, Ausstellungsgestalter, Lehrer und Mitglied aller wichtigen Reformkunstbewegungen, von der Secession bis zur Wiener Werkstätte und dem Werkbund. Anlässlich Otto Prutschers Todestag, der sich 2019 zum siebzigsten Mal jährt, verdeutlicht die Ausstellung die Rolle seines Werks für die Entwicklung der Wiener Moderne. Ab den 1980er Jahren hat Otto Prutscher – gemeinsam mit den Leistungen der ProtagonistInnen des „Wiener Stils“ um 1900 – neue Anerkennung erfahren. Ähnlich wie bei Josef Hoffmann, zu dessen Schaffen die ersten umfangreichen Publikationen nach dem Zweiten Weltkrieg in Italien erschienen, war es bei Otto Prutscher die italienische Architekturzeitschrift Metamorfosi, die 1994 „Unveröffentlichtes aus Archiven in Como und Wien“ publizierte. Zehn Jahre jünger als Josef Hoffmann und Adolf Loos, zählte Otto Prutscher zu den ersten SchülerInnen der Wiener Kunstgewerbeschule. Diese Generation profitierte von der Reform des Unterrichts unter der Direktion Felician von Myrbachs und von jungen Professoren wie Josef Hoffmann und Koloman Moser. Materialbeherrschung eignete sich Prutscher in der Kunsttischlerei seines Vaters Johann Prutscher sowie im Zuge einer Maurerlehre und einer Zimmermannspraxis an, die er in den vorlesungsfreien Sommermonaten absolvierte. Nach der Aufnahme an der Wiener Kunstgewerbeschule 1897 belegte Prutscher einen Kurs für ornamentales Zeichnen bei Willibald Schulmeister und später zwei Semester in Josef Hoffmanns Fachschule für Architektur. Der Unterricht beim secessionistischen Architekten Hoffmann und beim vormodernen Maler Franz Matsch hinterließ Spuren: Prutschers Entwürfe und ausgeführte Werke weisen einerseits eine hohe zeichnerische Qualität auf, andererseits orientieren sie sich an den jeweils aktuellen Tendenzen der Architektur. Ab 1907 wurde Prutscher für die Wiener Werkstätte aktiv und unterrichtete ab 1909 wie Hoffmann an der Kunstgewerbeschule. Mit Hoffmann verbindet Prutscher sowohl eine jahrzehntelange Zusammenarbeit für Projekte wie die Kunstschau 1908 oder die Werkbundausstellung in Köln 1914 als auch eine unbändige Schaffenskraft. Prutschers heute bekanntes Werk umfasst u. a. über 50 Bauwerke (Villen, Wohnhäuser, Portale), knapp 50 Ausstellungen, die er künstlerisch und organisatorisch gestaltete oder mitgestaltete, ca. 170 Einrichtungen, über 300 Entwürfe von Einrichtungen sowie über 200 Einzelmöbel und Garnituren. Prutschers Designs wurden von mehr als 200 Unternehmen umgesetzt, allen voran von der Wiener Werkstätte und wichtigen Herstellerbetrieben wie Backhausen, Klinkosch, Augarten, Meyr’s Neffe, Schappel, Melzer & Neuhardt oder auch von den Deutschen Werkstätten in Dresden. Für Thonet, Joh. Loetz Witwe und Wienerberger war er künstlerischer Berater. Zwanzig Jahre nach der ersten monografischen Ausstellung zu seinem Werk (Otto Prutscher. 1880–1949. Architektur, Interieur, Design, Hochschule für angewandte Kunst, Wien 1997) diskutiert die Ausstellung JOSEF HOFFMANN – OTTO PRUTSCHER das komplexe Schaffen Prutschers im Spiegel von Hoffmanns Œuvre. Die Schau schließt räumlich wie thematisch an die Dauerausstellung JOSEF HOFFMANN: Inspirations an, die den künstlerischen Inspirationen Hoffmanns an dessen Geburtsort Brtnice seit 2009 nachspürt. Das MAK Wien zeigt ab 20. November 2019 die umfassende Personale OTTO PRUTSCHER. Allgestalter der Wiener Moderne. Josef Hoffmann Museum, BrtniceNach den Prinzipien der Wiener Werkstätte gestaltete Josef Hoffmann sein barockes Geburtshaus in Brtnice im Jahr 1907 um. Bereits 1992 war das MAK mit der Ausstellung Der barocke Hoffmann in Brtnice präsent. Seit 2006 wird das Haus vom MAK und der Mährischen Galerie in Brno als Josef Hoffmann Museum gemeinsam geführt. Im Rahmen dieser Kooperation wird jährlich eine Ausstellung realisiert. Die Ausstellung wird durch die finanzielle Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung realisiert und ist Bestandteil des Projekts „Bilaterale Designnetzwerke“ im Rahmen des Programms INTERREG V-A Österreich-Tschechische Republik.

KuratorInnen: Rainald Franz, Kustode MAK-Sammlung Glas und KeramikRostislav Koryčánek, Kurator für Architektur und Design, Mährische Galerie, Brno 

Otto Prutscher in einem Stuhl von Josef Zotti, 1913 Fotografie © Karl Ehn Otto Prutscher in einem Stuhl von Josef Zotti, 1913 Fotografie © Karl Ehn - Mit freundlicher Genehmigung von: makpresse / MAK Wien Josef Hoffmann, um 1903 Fotografie © MAK-Archiv Josef Hoffmann, um 1903 Fotografie © MAK-Archiv - Mit freundlicher Genehmigung von: makpresse / MAK Wien
Tags: Design, Josef Hoffmann, Otto Prutscher, Wiener Secession, Wiener Werkstätte, Wiener Werkstätten

Eröffnung AusstellungsortAusstellungsdauer ÖffnungszeitenSonntag, 30. Juni 2019, 12:00 UhrJosef Hoffmann Museum, Brtnice*náměstí Svobody 263, 588 32 Brtnice, CZ* Eine gemeinsame Expositur der Mährischen Galerie in Brno und des MAK, Wien1. Juli – 27. Oktober 2019Juli–August: täglich 10:00–17:00 Uhr September–Oktober: Di–So 10:00–17:00 Uhrsowie nach telefonischer Vereinbarung Eintrittsschluss: 16:00 Uhr

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