Im Fokus der heurigen Ausstellung steht erstmals die rege Reisetätigkeit und die zahlreichen Auslandsaufenthalte von Anton Kolig, Franz Wiegele und Anton Mahringer. Dadurch brachten diese Künstler immer wieder neue Anregungen und Impulse von auswärts nach Nötsch im Gailtal und ihre verschiedenartigen Eindrücke und gewonnenen Erfahrungen aus der Fremde förderten die Entwicklung innovativer künstlerischer Lösungen, welche schließlich die Malerei des Nötscher Kreises von überregionaler Bedeutung werden ließ.Ein mit Hilfe von Gustav Klimt und Carl Moll vermitteltes Reisestipendium nach Paris im Jahr 1912 bot Kolig und Wiegele schon früh die Gelegenheit, sich einerseits mit den aktuellsten Strömungen der bildenden Kunst auseinanderzusetzen, andererseits aber auch die alten Meister im Louvre zu studieren. Außerdem intensivierte eine 1914 angetretene Reise nach Nordafrika Wiegeles Konzentration auf die vom Licht geprägten Möglichkeiten farblichen Ausdrucks. Zuletzt erlaubte ihm ein Aufenthalt in der Schweiz fruchtbare Kontakte zu Mäzenen und Intellektuellen aus dem Kulturbereich. Ebenso profitierten Anton Koligs Werkstattaktivitäten und Monumentalprojekte von seiner Anstellung als Professor an der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste. Sogar Mahringer, dessen wesentlichste Quelle für seine schöpferische Arbeit die Gailtaler Landschaft darstellte, unternahm regelmäßig bis zu seinem Lebensende vielfach Reisen in ferne Länder, wie zum Beispiel in den Vorderen Orient oder nach Leningrad und bereicherte damit sein Œuvre nachhaltig.
Eine repräsentative Auswahl dieser auf Reisen oder im Ausland entstandenen Werke Koligs, Wiegeles und Mahringers sowie biografisches Archivmaterial sind nun im Museum des Nötscher Kreises zu sehen.
Kuratorin: Sigrid Diewald