Ursula Jüngst aus den hängenden Gärten der Semiramis Ursula Jüngst aus den hängenden Gärten der Semiramis - Mit freundlicher Genehmigung von: GalerieSchrade

Was: Ausstellung

Wann: 17.03.2019 - 12.05.2019

die zeitgenössische Malerin Ursula Jüngst, die in Nürnberg und Barcelona tätig ist, hat einen innovativen Beitrag zur Gestaltkraft der Farben geleistet. Seit über dreißig Jahren erkundet die 1965 in Miltenberg geborene Künstlerin malerische Positionen. Ihre Gemälde sind Ausdruck des modernen Lebensgefühls der Gegenwart. Sie thematisieren Grundsätzliches und können als „…
die zeitgenössische Malerin Ursula Jüngst, die in Nürnberg und Barcelona tätig ist, hat einen innovativen Beitrag zur Gestaltkraft der Farben geleistet. Seit über dreißig Jahren erkundet die 1965 in Miltenberg geborene Künstlerin malerische Positionen. Ihre Gemälde sind Ausdruck des modernen Lebensgefühls der Gegenwart. Sie thematisieren Grundsätzliches und können als „Elementare Akkorde“ verstanden werden. Denn: Artikulierte Empfindungswerte kanalisieren sich in nuancierten Pinselbewegungen.

Ihre Bilder erkennt man an ihrem kraftvollen Pinselstrich, der in Länge und Breite ähnlich ist. Dieser Pinsel-Duktus übernimmt den Stellenwert eines Bausteins. Er ist zu verstehen als Modul, mit dem Jüngst bildkünstlerisch komponiert. Er ist ihr Ausdrucksträger, der in Form und Funktion zusammengefügt werden kann. Die Malerin variiert Richtung, Tempo und Farbdichte beim Auftragen, durchmischt Farbe innerhalb der Pinselstriche, die für sich genommen nie gleich gestaltet sind und doch einer gesamtkompositionellen Gesetzmäßigkeit folgen. So schafft sie faszinierende Farb-Begegnungen, Durchdringungen und Nuancierungen im fließenden Bildereignis. Ihre Leinwände scheinen gestisch regelrecht zu flirren, weil sie mittels ihres Pinsel- Strich-Moduls farbig durchtaktet, durchpulst, rhythmisiert sind. Weil sie sich in dichter Wiederholung ballen, Räume öffnen und schließen, regelrecht über die Leinwände „tanzen“. Die Kunstkritik hebt diesen Beitrag hervor und spricht vom „Pinselduktus als Weltformel“.

Wir zeigen in der Nikolauskapelle das beeindruckende Monumentalgemälde „Fiesta de la vida“, ein insgesamt 24 Quadratmeter großes Gesamtwerk, bestehend aus 24 Farbtafeln, das 2018 fertig gestellt wurde und nun erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Diese „Feier des Lebens“ hat mit einem Wettbewerb zu tun, den Ursula Jüngst Ende 2017 einstimmig gewonnen hatte. Es handelt sich hierbei um die farbige Gestaltung der Fenster für die als Rundbau konzipierte Taufkapelle der „Allerheiligen Kirche“ in Nürnberg. Sie sehen also in Schloß Mochental den 4 x 6 Meter großen, weiterentwickelten Entwurf, den die Künstlerin über einen Zeitraum von einem Dreivierteljahr in ihrem Atelier in Spanien geschaffen hat. „Von oben schwingt Gelb herab und verbindet sich immer wieder mit Blau zu einer Feier des Lebens und verbreitet lebensbejahende Freude“, so Ursula Jüngst.

„Fiesta de la vida“ ist „die malerische Fassung in der für die Glasfenster vorgesehenen Größe von 4 mal 6 Metern (...) und damit die Grundlage für die Übertragung und Weiterentwicklung in Glasmalerei“, erklärt Laudator Bert Schlichtenmaier und fährt fort: „Schon der Titel der ins Deutsche übersetzt, „Feier des Lebens“ bedeutet, verweist auf die Entstehung des Bildes in Spanien. Die Komposition des 24 Quadratmeter großen Gemäldes setzt sich im Wesentlichen aus gelben und blauen Farbakkorden zusammen. (...) Die Farbe Gelb symbolisiert dabei das Geistige, (...) verkörpert Licht, Sonne, Wärme und Freude. Blau versinnbildlicht das lebenswichtige Element Wasser und steht stellvertretend für das Taufwasser. Zudem ermöglicht diese Farbe auch Assoziationen an den Himmel, auch an innere Werte, wie Treue, Hoffnung und Geborgenheit.“

Für Ursula Jüngst war der Wettbewerb-Sieg der Aufbruch in ein Abenteuer, selbst wenn sie sich schon früh mit dem monumentalen Format beschäftigte (z.B. „Vulkangeflüster“ 2003, Breite 15 Meter). „Mit der Firma Derix aus Wiesbaden fand sie echte Experten und innovative Tüftler in Sachen moderner Glasfenster-Realisierung. Schließlich hat sich auch der berühmte Zeitgenosse Gerhard Richter mit seinem Fenster für den Kölner Dom in die Hände dieser Firma begeben. Zusammen mit den Experten geht es nun an die Übersetzung ihrer Malerei in das andere Medium“, schreibt der Nürnberger Stadtanzeiger am 15. Januar 2019.

Wir zeigen in der Nikolauskapelle zum beeindruckenden XXL-Format „Fiesta de la vida“ ausgewählte Werke aus den Zyklen „Hochzeit des Lichts“, „Primavera“ und „Sonnenlob“.

Parallel zur Ausstellung „Ursula Jüngst. Fiesta de la Vida“ in der Nikolauskapelle eröffnen und zeigen wir die Ausstellung „Michael Urtz. Metamorphosen – Malerei“ im 1. Obergeschoss. Über Ihren Besuch der Ausstellungen würde ich mich sehr freuen.Ihr Ewald Schrade

Tags: Malerei, Ursula Jüngst

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