Am 9. April 2019 findet bei Van Ham Kunstauktionen in Köln das interdisziplinäre Symposium "Der Faktor Mensch - Wie gelingt der Generationsübergang mit Kunst" statt. Erstmals greifen die Referenten aus den Gebieten Psychologie, Soziologie, Rechtswissenschaften und Kunsthandel das aktuelle Thema lösungsorientiert und praxisnah auf, indem sie den Generationswechsel aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Das Symposium findet parallel zur 53. Art Cologne und im Rahmen des 60. Firmenjubiläums von Van Ham statt.Die eigene Endlichkeit bewusst ins Visier zu nehmen fällt Menschen schwer, die für sich den Anspruch haben, die Welt zu verändern. Auf der anderen Seite stehen die Nachfolger vor der Herausforderung, zwischen dem Fortführen der Handschrift des Vorgängers und der eigenen Lebenspolitik eine gedeihliche Balance zu finden. Modelle, die den Faktor Mensch unterschätzen und eindimensional auf Versachlichung setzen, scheitern. Scheinbar rein rechtliche Fragen wie die des Übergangs von Urheberrecht und Kunstbestand tragen also zwischenmenschlichen Sprengstoff in sich.
Das Symposium nähert sich dem Feld disziplinübergreifend, um die unmittelbar Beteiligten wie Sammler, Künstler oder Galeristen und die beruflich mit den Themen befassten Fachleute zusammenzubringen und Biografieumbrüche in größere Verständniszusammenhänge zu stellen. Auf dem Podium wird entsprechend der aktuelle Forschungsstand zum Generationsübergang speziell im Hinblick auf die Protagonisten mit Kunstbezug vorgestellt.
Soziologische und psychologische Erkenntnisse werden zusammengebracht mit der Expertise zu Erb- und Stiftungsrecht bis hin zu Bewertungsfragen. Denn der sachverständig zugewiesene Wert der Kunst ist oftmals entscheidend dafür, ob wegen etwaiger Steuerlasten oder Pflichtteilsansprüche angedachte Lösungen im Einzelfall passend sind. Das Podium wird getragen von der Überzeugung, dass es für die Akteure möglich ist, den Übergang rechtlich korrekt und für alle Beteiligten befriedigend zu gestalten.
Sasa Hanten-Schmidt, Rechtsanwältin und öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für zeitgenössische Kunst nach 1960, entwickelte die Idee und das Konzept, da ihr beruflicher Alltag geprägt ist von Fragestellungen rund um den Generationsübergang. Des Weiteren setzt sich das Podium aus Prof. Dr. Jens Beckert, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Markus Eisenbeis, Inhaber von Van Ham Kunstauktionen, Dr. Michael Holtz, Partner der Kanzlei Flick Gocke Schaumburg, Thorsten Klinkner, UnternehmerKompositionen GmbH, Prof. Dr. Harald Falckenberg, Rechtsanwalt, Unternehmer und Sammler, sowie Prof. Dr. Angela Utermann, Psychologische Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin, zusammen.
Van Ham Art Estate, das professionelle Künstler-Nachlassmanagement von Van Ham, gehört zu den Kooperationspartnern des Symposiums. Im täglich Umgang mit künstlerischen Vor- und Nachlässen wurden hier Lösungen entwickelt, damit ein praktikabler Übergang gelingt, ohne dabei die individuellen Belange zu vernachlässigen. Das Symposium gehört zur Veranstaltungsreihe anlässlich des 60. Firmenjubiläums von Van Ham Kunstauktionen. Veranstalter ist das Institut für Sachverständigenwesen (IfS) e.V., Köln. Kooperationspartner ist der Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger e. V. (BVS).