Vom 5. April bis 12. August präsentiert die Berlinische Galerie die Ausstellung "Lotte Laserstein. Von Angesicht zu Angesicht". Die Berliner Malerin Lotte Laserstein (1898–1993) ist eine der sensibelsten Porträtistinnen der frühen Moderne zwischen Tradition und Innovation. Bereits als 30-jährige war sie eine berühmte und erfolgreiche Künstlerin, deren Karriere zu früh vom Nationalsozialismus beendet wurde.Lotte Laserstein hatte das Talent, zwei Universen zu verbinden. Sie spielte mit Zitaten aus der Kunstgeschichte ebenso wie mit der Flächigkeit und dem Pinselstrich des Spätimpressionismus. Ihr Lebenswerk wird dominiert von Menschenbildern, von Intimität, Wärme und Sinnlichkeit. Sie idealisierte ihre Modelle nie, sie gab ihnen Würde und intensive Präsenz, bekleidet oder nackt. Laserstein war eine sanft-gefühlvolle Chronistin der 1920er und 30er Jahre: Sie malte Frauen und Männer der neuen Zeit und aller Klassen in ihrer ganzen Natürlichkeit. Sie setzte sich bildnerisch über damals normative Vorstellungen von Geschlechterrollen hinweg.
Das Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur präsentiert 58 Werke, darunter 48 Gemälde, 9 Zeichnungen und Dokumente Lasersteins aus ihrer Berliner Erfolgsperiode und ihren schwedischen Exiljahren. Die vom Frankfurter Städel Museum organisierte und bis zum 17. März dort gezeigte Ausstellung „Von Angesicht zu Angesicht“ wird von der Berlinischen Galerie übernommen. In Berlin wird das Werk Lasersteins mit Porträts, Landschaftsbildern, Spätwerken und Bildern aus ihrem künstlerischen Umfeld der 1920/30er Jahre erweitert. Vergleiche mit Konrad Felixmüller, Max Liebermann, Christian Schad u.a. demonstrieren deutlich die Besonderheit und Originalität des Laserstein-Realismus.
Die Ausstellung wird unterstützt von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und vom Förderverein Berlinische Galerie.