Unter diesem Titel eroeffnet morgen die Galerie Lehner um 18:00 eine Ausstellung zu einem saisonal aktuellen Thema, das in der Malerei nicht ganz unwesentlich ist. 20 Gemaelde vom ausgehenden 19 Jahrhundert bis zur Gegenwart zeigen den malerischen Umgang mit einem Element, dessen Form und Farbe Generationen von Kuenstlern vor Herausforderungen stellt. Ausgestellt sind unter anderen Arbeiten von Heinrich Krause, Egon Hofmann, Franz Diller, Walter Moras und Elke Schoenberger.Es sind die tausend Arten von Weiss die Schnee zu einem hochinteressanten Phaenomen in der Landschaftsmalerei machen. Noch interessanter ist, dass die Entwicklung der Malerei auch in der Darstellung des Schnees ihren Niederschlag gefunden hat. Waehrend im ausgehenden 19. Jahrhundert noch die Lichtspiegelungen und die Feinheiten der Materie des Schnees im Vordergrund standen, die z. B. von Walter Moras zu einer Perfektion getrieben wurden, ist Schnee im Jugendstil manchmal gruen und im Expressionismus blau oder rot. Schnee, der eine Landschaft in eine neue Stimmung taucht, wird so selbst in Farben getaucht, die mehr dem Ausdruck des Kuenstlers, als dem Eindruck des Rezipienten verpflichtet sind.
Zeitgenoessische Kuenstler beschaeftigen sich kaum mehr mit Landschaftsmalerei und so stirbt wohl auch das Genre des Schneebilds aus. Eine der wenigen Ausnahmen ist die Wienerin Elke Schoenberger, die Ihre supranaturalistischen Wien-Veduten, die immer knapp jenseits der Realitaet sind, gerne in ein gefrierendes weiss tauch und so die Urania in einen Aussenposten am Polar verwandelt.