Edvard Munch Die Kinder des Dr. Linde (c) Museum Behnhaus Drägerhaus Edvard Munch Die Kinder des Dr. Linde (c) Museum Behnhaus Drägerhaus - Mit freundlicher Genehmigung von: LuebeckerMuseen

Was: Ausstellung

Wann: 24.09.2017 - 18.01.2018

Ab dem 24. September 2017 bietet das Museum Behnhaus Drägerhaus seiner Sammlung die große Bühne: Unter dem Titel 100 Meisterwerke werden im gesamten Haus auf gut 1400 Quadratmetern die Highlights des Sammlungsbestandes in noch nie gesehenem Umfang präsentiert. Es wird eine Schau der Superlative – von der Kunst der Romantik über Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts und…
Ab dem 24. September 2017 bietet das Museum Behnhaus Drägerhaus seiner Sammlung die große Bühne: Unter dem Titel 100 Meisterwerke werden im gesamten Haus auf gut 1400 Quadratmetern die Highlights des Sammlungsbestandes in noch nie gesehenem Umfang präsentiert. Es wird eine Schau der Superlative – von der Kunst der Romantik über Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts und Werke deutscher Impressionisten bis hin zur klassischen Moderne. Gemälde, Skulpturen, Grafiken und Fotografien werden in neuem Zusammenhang gezeigt. Ungewöhnlich: Die Ausstellung wurde erstmals unter Mitwirkung der Besucher des Museums Behnhaus Drägerhaus kuratiert, die in den vergangenen Monaten durch ihre Voten die Auswahl der 100 Meisterwerke mitgestaltet haben. „Ich danke den vielen Besuchern, die sich an unserer Abstimmung über die Meisterwerke des Museums Behnhaus Drägerhaus beteiligt haben. Die hohe Anzahl der Stimmenabgaben und die große Begeisterung, mit der dies geschehen ist, zeigen, dass das Haus bei den Lübeckern, aber auch bei den Touristen einen sehr hohen Stellenwert genießt“, so Prof. Dr. Hans Wißkirchen, leitender Direktor der Lübecker Museen.Im Rahmen eines Pressetermins wurde die Ausstellung am heutigen Vormittag der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Museum Behnhaus Drägerhaus ist Lübecks Galerie des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne und gilt seinen Besuchern als eines der schönsten Museen Deutschlands. Als Grund wird häufig die hier zu erlebende Symbiose von Kunst und historischen Gebäuden genannt, die den besonderen Reiz des Museums und seine Atmosphäre begründet: Das Museum befindet sich in zwei Bürgerhäusern des 18. Jahrhunderts, dem Behnhaus und dem Drägerhaus, deren ursprüngliche private Nutzung in einigen historisch erhaltenen Wohn- und Repräsentationsräumen heute noch erlebbar ist. Die Sammlung vorwiegend deutscher Kunst reicht vom späten 18. Jahrhundert bis zum Ende der klassischen Moderne und umfasst Gemälde, Skulpturen, Grafiken und Fotografien. 1976 erschien mit „Museum Behnhaus. Das Haus und seine Räume. Malerei, Skulptur, Kunsthandwerk“ letztmals ein Katalog, der sich dem Überblick über die Sammlung des Behnhauses widmete. Seither hat das Museums grundlegende Veränderungen erfahren: 1981 kam das Drägerhaus mit zusätzlicher Ausstellungsfläche hinzu, durch Dauerleihgaben und Schenkungen konnte der Sammlungsbestand deutlich erweitert werden und zahlreiche Ausstellungen und Forschungsprojekte lieferten neue Erkenntnisse zur Sammlung des Hauses.

So war es an der Zeit, eine neue Sammlungspräsentation und einen aktuellen Highlightkatalog vorzulegen. Die Ausstellung soll eine neue Sicht auf viele eigene Werke, die in vergangenen Ausstellungen und der begleitenden Forschung im Mittelpunkt standen, ermöglichen. Zum anderen sollte die Begeisterung der Besucher für ihr Museum und ihre Sichtweise auf die Sammlung bei der Neuzusammenstellung berücksichtigt werden. Über 1300 Besucher des Hauses haben sich mit ihren Voten in den vergangenen Monaten an der Auswahl der 100 Meisterwerke beteiligt. Die Ergebnisse sind mit in den neuen Sammlungskatalog „hundert Meisterwerke“ eingeflossen, der mit fachlichen Beiträgen das Haus und seine Sammlung präsentiert. „Wir konnten eine Reihe namhafter externer Autoren gewinnen, auf unsere Sammlung zu schauen und Texte für den Highlightkatalog beizusteuern. Gemeinsam mit der Abstimmung über die 100 Meisterwerke können wir unseren Besuchern nun einen frischen Blick auf die Kunst im Museum Behnhaus Drägerhaus bieten. Die Resonanz, auf die unsere Wahl der 100 Meisterwerke stieß, war überwältigend und die Vielzahl der genannten Kunstwerke überraschend. Auch das ein oder andere Sammlungsstück, das sich auf den vorderen Rängen findet, hatte ich dort nicht erwartet“, so Museumsleiter Dr. Alexander Bastek.

Die Top10 der Besucher:Mit 70 Stimmen haben die Besucher des Museums Behnhaus Drägerhaus Lyonel Feiningers „Lübeck. Alte Häuser“ auf den 1. Platz ihrer 100 Meisterwerke gewählt. Das Bild zeigt den Blick in die Lübecker Schmiedestraße. 1921 besuchte Feininger mit seiner Frau Lübeck; trotz der Kürze des nur dreitägigen Aufenthaltes schlugen sich die Eindrücke nachhaltig in Feiningers Werk nieder. Zehn Jahre später malte er das berühmte Lübecker Straßenbild und betitelte es „Lübeck. Alte Häuser“.

Auf den 2. Platz der 100 Meisterwerke haben die Besucher mit 62 Stimmen Hermann Lindes „Lübecker Stadtgarten“ gewählt. Es zeigt den Garten und die rückwärtige Fassade von Lindes Geburtshaus in der Johannisstraße, heute die Dr.-Julius-Leber-Straße 64. Nach Aufenthalten in Sizilien, Ägypten, Tunesien und Indien malte Linde das Bild im Jahr 1891, als er in seine Heimatstadt Lübeck zurückgekehrt war.

Den 3. Platz belegt mit 58 Stimmen Edvard Munchs „Die Söhne des Dr. Linde“. Anfang des Jahres Anfang 1903 beauftragte der Lübecker Augenarzt und Kunstsammler Dr. Max Linde Munch seine vier Söhne zu malen. Munch realisierte daraufhin das bekannte Gruppenbild, das fast wie eine spontane Momentaufnahme erscheint. Auf den 4. Platz wurde Johann Wilhelm Cordes „Der wilde Jäger“ gewählt. Zwischen 1864 und 1869 entstand das Bild mit seiner düsteren Jadgszenerie nach einer Ballade von Gottfried August Bürger. Mit ihm bewarb sich Cordes für einen Auftrag der Berliner Nationalgalerie – allerdings erfolglos.

Den 5. Platz erhält Heinrich Eduard Linde-Walthers „Kind im Spielzimmer“ aus dem Jahr 1901. Die Charakterstudie des kleinen Mädchens im Spielzimmer stellt Else Gensel dar, Tochter des Kunsthistorikers Walther Gensel, mit dem sich Linde-Walther 1898 in Paris angefreundet hatte. Das Bild zeigt einen Moment der Unsicherheit und Unvertrautheit mit der Situation, charaktervoll und eindrücklich.

Auch den 6. Platz belegt Hermann Linde. Sein Werk „Schuhflicker in Kairo“ von 1891 zeigt den Orient nicht verklärend als mythischen Ort der Dekadenz, sondern dokumentiert – untypisch für seine Zeit – die Arbeit und Lebensumstände in den Arbeitervierteln Kairos.

Auf den 7. Platz haben die Besucher Carl Blechens „Landschaft im Winter bei Mondschein“ gewählt. Nach 1829 entstanden zeigt das Werk eine frostige Winterlandschaft im Licht des Monds. Als Vorbilder dienten Blechen Caspar David Friedrich und der Norweger Johan Christian Dahl. Den 8. Platz belegt Oskar Kokoschkas „Jakobikirche in Lübeck“. In Auftrag der Hansestadt Lübeck kam der Künstler 1958 nach Lübeck, um eine Stadtansicht von Lübeck zu malen. Nach zwei Tagen Suche wurde ein passender Standort gefunden und Kokoschka entschied sich, die Jakobikirche von Norden aus, aus dem dritten Stock des Hauses Koberg 19, zu malen. Platz 9 der 100 Meisterwerke geht an Gotthardt Kuehls „Lübecker Waisenhaus“ von 1894. Es zeigt das Lübecker Waisenhaus in der Nähe des Doms. Den 10. Platz belegt Heinrich Eduard Linde-Walthers „Die Hartengrube in Lübeck“, eine moderne Stadtimpression von 1902.

Die Ausstellung 100 Meisterwerke läuft 100 Tage lang vom 24. September 2017 bis zum 18. Januar 2018. Der Katalog zur Ausstellung und zur Sammlung des Museums Behnhaus Drägerhaus kann für 24,95 Euro im Handel oder im Museumsshop erworben werden.

Lyoner Feininger Alte Häuser (c) VG Bild Lyoner Feininger Alte Häuser (c) VG Bild - Mit freundlicher Genehmigung von: LuebeckerMuseen / Die Lübecker Museen
Tags: Edvard Munch, Grafiken, Lyoner Feininger, Malerei, Meisterwerke, Skulpturen

Öffnungszeiten
01.01.-31.03. | Di-So | 11-17 Uhr01.04.-31.12. | Di-So | 10-17 Uhr
EintrittspreiseErwachsene / Ermäßigte / Kinder:6 / 3 / 2 €