Neben der Präsentation von Werken der vier Nötscher Maler gehört das Aufzeigen ihrer vielfältigen Kontakte zur kulturellen Szene ihrer Zeit als weitere wesentliche Aufgabe des Museums des Nötscher Kreises. Verbindungen zu bedeutenden Malerpersönlichkeiten der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts wie Carl Moll und Gustav Klimt oder Künstlerkollegen wie z. B. Egon Schiele und Oskar Kokoschka sind bereits mehrfach publiziert worden, kaum erforscht sind jedoch die Beziehungen der Maler des Nötscher Kreises zu weiblichen Kunstschaffenden jener Epoche.Aus diesem Anlass bietet das Museum des Nötscher Kreises in seiner aktuellen Ausstellung einen Einblick in die Bekanntschaften und Verhältnisse der Nötscher Künstler zu Cornelia Gurlitt, Rose Sommer-Leypold, Maria Lassnig, Lisl Engels, Hilde Frodl und Regina Peschges. Eine Auswahl von über 50 Werken verdeutlicht stilistische Gemeinsamkeiten, veranschaulicht Impulse, weist aber auch auf künstlerische Gegensätze hin. Ein reichhaltiges Dokumentationsmaterial beleuchtet und belegt die unterschiedlichen Kontakte der Nötscher Maler zu den jeweiligen Künstlerinnen. Waren einige der Frauen Schülerinnen von Anton Kolig wie Rose Sommer-Leyopld oder Regina Peschges, so kamen andere auf Besuch, um sich künstlerischen Rat und Anregungen in Nötsch zu holen wie beispielsweise Lisl Engels oder die junge Maria Lassnig. So unterschiedlich der persönliche Lebensweg dieser Künstlerinnen auch verlaufen ist, gemeinsam ist ihnen allen ihre zeitlebende Verbundenheit gegenüber den Künstlern des Nötscher Kreises.
Kuratorin: Sigrid Diewald