Der ältere Johann Baptist Pflug (1785-1866) war in seiner Zeit als Maler einer der wichtigsten deutschen Schilderer der Sitten und Gebräuche auf dem Lande. Aufgrund seines Wirkungskreises Oberschwaben gilt er jedoch als „Geheimtipp“. Kennzeichnend für seine Kunst sind vor allem aus der Fassung geratene, in die Burleske abdriftende „Festivitäten“. Sein Humor ist dabei knitz, tiefgründig, und seine deftigen Szenen erschließen sich nur bei genauer Betrachtung aller porträthaft und karikierend erfassten Beteiligten.Eine genaue Betrachtung erfordert auch die Bildwelt Carl Spitzwegs (1808-1885). Er konzentriert sich bevorzugt auf wenige Figuren, enthüllt auf einzigartige Weise ihre Marotten und ihre ach so menschlichen Charakterzüge. Zwei Künstlergenerationen machen im Vergleich deutlich, was einst Jean Paul als „Notwendigkeit deutscher witziger Kultur“ bezeichnete.
Die Ausstellung präsentiert 80 Gemälde, darunter 20 Leihgaben aus Museums- und Privatbesitz, sowie ca. 20 Grafiken. Ihr wird das im Jahr 2016 erschienene Werkverzeichnis zu J. B. Pflug zugrunde gelegt.
Das reichhaltige Begleitprogramm bietet Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder sowie eine Museumsnacht.