Der britische Bildhauer Richard Deacon erhält den Ernst Franz Vogelmann-Preis für Skulptur 2017. Durch die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt die Jury Richard Deacon als einen führenden Vertreter der zeitgenössischen Skulptur und zugleich einfallsreichsten Bildhauer seiner Generation. Mit dem Preis ist eine Einzelausstellung in der Kunsthalle Vogelmann verbunden, die im Herbst 2017 zu sehen sein wird. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Ausstellung statt.Seit mehr als vier Jahrzehnten umkreist das Werk des international renommierten Künstlers (*1949 in Bangor/Wales) die klassischen Grundfragen des Skulpturalen. Virtuos thematisieren seine Arbeiten das Miteinander von Fläche und Raum, das Verhältnis von Fülle und Leere, Masse und Leichtigkeit, Bewegtheit und Ruhe. Ob in Holz, Keramik, Edelstahl oder Kunststoff, die außergewöhnliche Vielfalt der Form(er)findungen überrascht im gleichen Maß wie die angewandten Konstruktionsweisen. Das Ergebnis sind dynamisch-abstrakte Formationen von besonderer sinnlicher Qualität.
Der an der St. Martins School of Art und dem Royal College of Art in London ausgebildete Bildhauer lehrte zehn Jahre an der Pariser École nationale supérieure des Beaux-Arts und hatte bis zu seiner Emeritierung 2016 eine Professur für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Richard Deacon lebt und arbeitet in London.
Seit 2008 vergibt die Ernst Franz Vogelmann-Stiftung gemeinsam mit den Städtischen Museen Heilbronn im Turnus von drei Jahren den Preis für Skulptur. Gewürdigt werden Künstlerpersönlichkeiten, die mit ihrem Werk in der Entwicklung der zeitgenössischen Skulptur und Plastik wesentliche Impulse setzen konnten. Der besondere Auswahlmodus liegt in einem zweistufigen Verfahren: Zehn Experten aus den Bereichen Museum, Kunstwissenschaft und Kunstjournalismus nominieren maximal 30 Künstler, aus denen anschließend eine unabhängige Fachjury den Preisträger ermittelt. Erstmals ging der Preis 2008 an den Schweizer Roman Signer (*1938), 2011 an Franz Erhard Walther (*1939) und 2014 an Thomas Schütte (*1954).