Andreas Wachter: Die Mangel, 2015, Mischtechnik auf Hartfaser, 130 x 110 cm Andreas Wachter: Die Mangel, 2015, Mischtechnik auf Hartfaser, 130 x 110 cm - Mit freundlicher Genehmigung von: GalerieSupper

Was: Ausstellung

Wann: 04.12.2016 - 26.02.2017

Die GALERIE SUPPER freut sich sehr darüber, mit Widerständige Harmonien eine umfassende Einzelausstellung mit aktuellen Werken von Andreas Wachter (*1951, Chemnitz) zu präsentieren.

Wachter versteht sich in seiner Malerei darauf, Widersprüchliches auf unterschiedlichsten Ebenen zu gestalten. Er schließt dabei jedoch keine Kompromisse, lässt sich nicht auf Halbwahres ein.…

Die GALERIE SUPPER freut sich sehr darüber, mit Widerständige Harmonien eine umfassende Einzelausstellung mit aktuellen Werken von Andreas Wachter (*1951, Chemnitz) zu präsentieren.

Wachter versteht sich in seiner Malerei darauf, Widersprüchliches auf unterschiedlichsten Ebenen zu gestalten. Er schließt dabei jedoch keine Kompromisse, lässt sich nicht auf Halbwahres ein. Vielmehr entsprechen einige seiner Motive und malerischen Techniken der Strategie des Chiaroscuro. Die vor allem im Zeitalter des Barocks und des Manierismus gebräuchliche Technik erzeugt durch extreme Lichtsetzungen eine nahezu haptische Spannung im Bild. Wachter macht sich diese Technik zu eigen und schafft somit vielfach eine dramatische Stimmung in seinen Malereien, die partiell akribisch ausgeleuchtet sind, während große Teile - Kulissen andeutend - im Halbdunkeln bleiben. Die pointierte Farbgebung unterstreicht die dadurch entstehende, verhalten dramatische Narration.

Die Art und Spannung der polarisierten Lichtgestaltung überträgt sich auch auf andere Facetten Wachters Schaffen. Es ist die Inszenierung der Gegensätze. Kunsthistorisch tradierte Motive und Kompositionen werden etwa mit zeitgenössischen Elementen durchsetzt, aktualisiert oder ad absurdum geführt. Hier wird nicht, wie Bertold Brecht noch voraussagte, eine Entscheidung zwischen dem „guten Alten“ und dem „schlechten Neuen“ formuliert, sondern die Fruchtbarmachung des Einen für das Andere erprobt. Die Gemälde werden somit nicht etwa zeitlos, sie erschaffen vielmehr eine ganz eigene, inszenierte Zeitlichkeit.

Neben der speziellen Lichtsetzung und dem anachronistischen Zeitbegriff arbeitet Wachter noch einen dritten Aspekt in Gegensätzen aus – die Übersetzung von Beobachtungen und Empfindungen in Bildwelten. Der Maler selbst sagt, er gehe im künstlerischen Prozess nicht von der Wirklichkeit aus. Es sei eher ein Gefühl, als begebe man sich in ein Geschäft um zu sehen, was man darin fände. Nur wer sich derart treiben lässt, kann am Ende vom eigenen Schaffen überrascht werden – nie ohne das Risiko, am Ende eventuell leer auszugehen. Was sich im Bild wiederfindet sind demnach stets Elemente, die dank Wachters beeindruckendem zeichnerischem Können wie direkt aus der Welt gegriffen scheinen, während surreal anmutende Momente diese Annahmen durchkreuzen, konterkarieren und immer wieder in Frage stellen. Wachters Imaginationen entfalten dadurch eine Theatralik, die uns aus unserer plötzlich viel zu klein erscheinenden Welt hinausführen kann.

Andreas Wachter (*1951, Chemnitz) studierte von 1974 bis 1980 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Arno Rink und Volker Stelzmann. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter seiner Generation der Leipziger Schule. Wachters Arbeiten sind u. a. im Museum der bildenden Künste Leipzig, in der Nationalgalerie Posen, im Puschkin Museum Moskau und der Staatsgalerie Stuttgart vertreten.

Tags: Andreas Wachter, Malerei

Vernissage:Donnerstag, 3. November 2016, 19 - 21 Uhr
Dauer:3. Oktober - 6. November 2016Öffnungszeiten: Fr - Sa 12 - 20 Uhr; So 12 - 17 Uhr