Seit den frühen 60iger Jahren gab es im In- und Ausland kontinuierlich jedes Jahr mehrere Ausstellungen mit Herzigs Bildern. Neben der Akademie der Bildenden Künste, dem Belvedere, dem MUMOK oder der BAWAG Foundation war es vor allem das Essl Museum, welches dem Künstler immer wieder Ausstellungen in den letzten 20 Jahren widmete. 2011 zeigte die Sammlung Essl in Klosterneuburg eine umfassende Schau über den Künstler, die zum Teil aus eigenen Beständen aber auch mit Leihgaben privater Sammler zusammengestellt war. Auch das Museum Liaunig ehrte den Künstler und seine Malerkollegen der Gruppe Wirklichkeiten (M. Jungwirth, P. Pongratz, R. Zeppel-Sperl, K. Kocherscheidt und F. Ringel) 2015 in einer umfassenden SchauSuppan Contemporary zeigte 2013 eine Auswahl von Herzig’s großformatigen Ölgemälden erstmalig ergänzt mit seinen großformatigen Kreide- und Acrylarbeiten. Diese minutiös ausgearbeiteten Kompositionen wurden in der Folge formatgleich vom Künstler in Öl auf die Leinwand übertragen und ließen erstmals einen Blick in seine Arbeitsweise zu. Wie damals angekündigt wird diese Präsentation nun mit dem 2.Teil des Ausstellungsprojektes fortgesetzt, welches anlässlich Herzigs 75. Geburtstags, ab 8. November in der Galerie zu sehen ist. Gezeigt werden großformatige rezente Arbeiten in Öl und Kreide, die in den Jahren 2013/15 entstanden sind.
Wolfgang Herzig vertritt eine expressive Variante einer konstruktiven Figuration. Die Bildthemen sind Allegorien der verschiedenen Lebenssituationen und stellen keine affirmative Weltsicht dar, wie sie unsere hedonistische Konsumwelt vorzeigt. Im Gegenteil zeigt Wolfgang Herzig die Absurditäten des Lebens auf, in dem Tragik und Komik oft nicht voneinander zu trennen sind. So gesehen reiht er sich in die Denktradition von Malern wie Breugel, Hogarth oder Toulous- Lautrec ein, die bis heute ihre Gültigkeit nicht verloren haben.
Herzig studierte an der Kunstgewerbeschule in Graz und an der Akademie der Bildenden Künste in Wien.1968 war er Mitbegründer der Gruppe Wirklichkeiten. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Wiener Secession, 1970 erhielt er den Theodor Körner Förderungspreis, 1981 den Preis der Stadt Wien für Malerei. Von 1997 bis 2005 lehrte er an der Universität für angewandte Kunst in Wien als Leiter des Institutes für bildende Kunst.
Seine Werke befinden sich in privaten wie öffentlichen Sammlungen:Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien
Österreichische Galerie im Belvedere, Wien
Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, Wien Moderne Galerie und graphische Sammlung Rupertinum, Salzburg
Landesmuseum Joanneum - Neue Galerie, Graz Sammlung Essl, Klosterneuburg Bibliotheque Nationale, Paris, u.a.m.