Saša Makarová huldigt in ihren Bildschöpfungen vor allem den Frauen und verhilft der weiblichen Perspektive so zu neuer Präsenz in der Gegenwartskunst. In ihren Gemälden sind stets intensive Gefühle präsent. Denn ohne emotionale Tiefe gibt es keine Schönheit, so das Credo der Künstlerin.Thematisch widmet sich die Künstlerin der Frau – ihrem Selbstverständnis sowie ihrer Rolle in der Gesellschaft. Dabei reicht die Bandbreite der Darstellungen vom melancholisch-verträumten Mädchen über die Grande Dame bis hin zur sinnlichen Verführerin. Den Frauengestalten ist eine gewisse Ambivalenz inhärent: Sie alle sind sensibel und stark zugleich, strahlen konzentrierte Innerlichkeit ebenso wie überbordende Vitalität aus. Oft sind um Blickkontakt werbende Augenpaare oder bewusst gesenkte Augenlider suggestiver Bestandteil der Figurencharakterisierung und beeinflussen im Zusammenspiel mit symbolisch gesetzten Blumen, Tieren und Artefakten die Ausstrahlung der Arbeiten entscheidend. Saša Makarová liebt Allegorien und findet es faszinierend, das Reale mit dem Surrealen zu verbinden. So werden unwirkliche Räume von fluoreszierender Farbenpracht mit erzählerischen Details ergänzt und zu psychologischen Einblicken von bewegender Eindringlichkeit verdichtet.
Die Künstlerin öffnet sich in ihren Werken den aus halbbewussten Seelenschichten nach Bildwerdung drängenden Themen vorbehaltlos. Ihre Gemälde verbinden so autobiografische Züge und persönliche Erlebnisse mit universellen Fragestellungen, wobei Kunstverstand und Selbstkontrolle allzu Privates, Affektgeladenes zum Verglühen bringen. Stattdessen bereiten sie eine Bühne für im kollektiven Gedächtnis bewahrte Archetypen und archaisch-mythische Erinnerungen.
Saša Makarová ist eine vielgereiste, durchaus eigenwillig zu nennende Künstlerin mit einem markanten Werk, deren konsequent figuratives Œuvre einen besonderen Stellenwert innerhalb der Malerei in Österreich einnimmt, was seit Mitte der 1990er Jahren in regelmäßigen nationalen wie internationalen Ausstellungen und Ankäufen (Sammlung der Österreichischen Nationalbank, Sammlung Strabag) seinen Niederschlag findet.