Ausstellung im Rahmen von Destination Wien 2015 EXTENDED[…] Die Maschine ist ein sich permanent weiterentwickelndes Werkzeug, das es mir ermöglicht - ich bezeichne es als Sichtbarmachung von einer immanenten Intelligenz - im Rahmen der maschinellen Möglichkeit hochpräzise Strukturen und Linien zu erzeugen, Überschneidungen, Auslöschungen inklusiver vorprogrammierter bzw. auftretender Fehler. Diese Fehler sind es letztendlich, die aus dem standardisierten Prozess heraustreten, um daraufhin die dauernde Frage der Malerei zu beantworten. Der konzeptuelle Ansatz wird dabei im Werk dargestellt, und die Verwendung der
Maschinen ist nur ein Mittel, eines das jetzt vielen Künstlern zur Verfügung steht. Man könnte sagen positive Beispiele der Aufklärung und Bildung. So einfach die Bilder auf den ersten Blick scheinen, erzählen sie bei genauer Betrachtung eine Menge über Logik, Konsequenz, Ansätze von Wissenschaft, Intelligenz, und auch Ordnung und Unordnung/Chaos. Dieser Reiz mit Maschinen zu arbeiten zieht sich beinahe durch mein gesamtes künstlerisches Schaffen, im Bild ist es zusätzlich möglich, einen Moment der Zeit und Rhythmik im festgeschriebenen Zustand darzustellen, Abbildung eines dynamischen Prozesses. Diese Komponenten zusammen stellen damit einen Teil der menschlichen Fähigkeit und Existenz dar, und auch der Intelligenz oder dem Geist, wenn einem dieses Wort besser gefällt. Um das wahrnehmen bzw. darstellen zu können nehme ich einen Computer bzw. eine Maschine als Hilfsmittel, als Werkzeug -eine Möglichkeit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zur Disposition zu stellen, das, was wir als einziges wirklich zur Verfügung haben und im besten Falle auch mitgestalten können. […]
Auszug aus dem Interview mit Thomas Baumann aus dem Katalog zur Ausstellung Quantum of Disorder Haus Konstruktiv Zürich 2015