Der schwedische Fotograf Anders Petersen, 1944 in Stockholm geboren, gehört zu den international einflussreichsten Fotografen seiner Generation. Sein Interesse gilt vor allem dem Milieu der gesellschaftlichen Außenseiter. In Animierlokalen, Gefängnissen, psychiatrischen Anstalten oder Pflegeheimen sucht Petersen seine Themen und beschäftigt sich in eindringlichen Schwarzweiß-Bildessays mit den sozialen Randgruppen.Berühmt wurde Petersen 1970 durch seine Portraitaufnahmen von Prostituierten, Homosexuellen und anderen Außenseitern der Gesellschaft, die im Café Lehmitz, einer Kneipe an der Hamburger Reeperbahn, entstanden. Der daraus entstandene, vielfach ausgezeichnete Bildband „Café Lehmitz“ wurde in der Folgezeit zum Kultbuch. Diese Aufnahmen wie auch Petersens nachfolgende Projekte von „City Diary“ bis zu „To Belong“ sind autobiografisch geprägt und lassen die Person des Fotografen in Erscheinung treten. In den Worten des Fotografen: "Für mich geht es beim Moment des Fotografierens auch um eine Nähe zu mir selbst.
Um den Versuch, die Wirklichkeit zu erleben, anstatt sie lediglich darzustellen, und in diesem Erleben möglichst präsent zu sein. Manchmal ist es ein Glücksfall, man hebt die Kamera, und das Leben springt hinein wie ein Kaninchen. Alles wird bis zum Äußersten getrieben." Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der Bibliothèque nationale de France und der Galerie VU' in Paris präsentiert.