Erika Kiffl, Gerhard Richter in seinem Atelier, Fürstenwall, Düsseldorf, 1967, Farbfotografie auf, Aludibond, 50 x 50 cm, Stiftung Museum Kunstpalast, AFORK, Düsseldorf © Erika Kiffl, 2015 © Gerhard Richter, 2015 Erika Kiffl, Gerhard Richter in seinem Atelier, Fürstenwall, Düsseldorf, 1967, Farbfotografie auf, Aludibond, 50 x 50 cm, Stiftung Museum Kunstpalast, AFORK, Düsseldorf © Erika Kiffl, 2015 © Gerhard Richter, 2015 - Mit freundlicher Genehmigung von: smkp

Was: Ausstellung

Wann: 07.08.2015 - 18.10.2015

Mit etwa 100 Fotografien widmet das Museum Kunstpalast der bedeutenden Chronistin der Düsseldorfer Kunstszene seit den 1960er Jahren, der Fotografin Erika Kiffl (*1939 in Karlsbad, heute Tschechien), eine Einzelausstellung. Erika Kiffl kam im jugendlichen Alter nach Düsseldorf, studierte Grafik in Krefeld sowie Gebrauchsgrafik an der hiesigen Kunstakademie und entschied…
Mit etwa 100 Fotografien widmet das Museum Kunstpalast der bedeutenden Chronistin der Düsseldorfer Kunstszene seit den 1960er Jahren, der Fotografin Erika Kiffl (*1939 in Karlsbad, heute Tschechien), eine Einzelausstellung. Erika Kiffl kam im jugendlichen Alter nach Düsseldorf, studierte Grafik in Krefeld sowie Gebrauchsgrafik an der hiesigen Kunstakademie und entschied sich nach verschiedenen Tätigkeiten in der Werbe- und Modebranche für die freie Fotografie.

Nach der Flucht aus der Tschechoslowakei im Jahr 1946 verbrachte Erika Kiffl ihre Kindheit bis 1951 in Österreich. In den Jahren 1979 und 1980 kehrte sie hierher zurück und besuchte u.a. die Künstler Arnulf Rainer und Hermann Nitsch in ihren Ateliers. Zahlreiche Reisen führten die engagierte Fotografin zudem nach Polen zur Zeit der Solidarność-Bewegung. Ihre Aufnahmen der Vorbereitungen zu den „Dialog“-Aus- stellungen 1989 in Düsseldorf und 1990 in Warschau vermitteln einen Eindruck des engen Austausches, der zwischen deutschen und polnischen Künstler stattgefunden hat.

„Erika Kiffl geht mit ihrer Kamera an die Entstehungsorte der Kunst. Sie selbst bezeich- net ihr fotografisches Arbeiten als „work in process“, „als das Aufspüren und Festhalten des kreativen Moments“. (Anne Rodler, Kuratorin). Ihre Künstlerfotos zeigen stets die Einheit von Ort, Person und Ereignis in der Kunstszene. Sie hat die Aktivitäten der Kunst- akademie ebenso begleitet wie Ausstellungen des Kunstpalasts. Künstler wie Gotthard Graubner, Gerhard Hoehme, Gerhard Richter, Ulrike Rosenbach und Günther Uecker hat sie in ihren Ateliers fotografiert, lange bevor sie berühmt wurden.

1995 schuf Erika Kiffl in China eine umfangreiche Serie von Fotos junger Künstlern, die zu dem geplanten, aber nicht realisierten Kulturfestival „China Heute“ in München 1996 eingeladen waren. (Da in einem begleitenden Veranstaltungsprogramm chinesische Regimekritiker zu Wort kommen sollten, wurden 180 Künstlern, die auf dem Festival einen Querschnitt durch die junge, zeitgenössische Künstlerszene darstellen sollten, die Ausreise nicht gestattet.) Kiffls Aufnahmen aus den Ateliers von Ai Weiwei, Zeng Fanzhi, Jiang Jie sind bedeutende Zeugnisse von Kulturdialog, der von chinesischer Seite abge- brochen wurde.

Die Arbeiten von Erika Kiffl sind gewollt Kunstdokumentationen im doppelten Sinne: Sie sind Dokumentationen von Kunst, aber auch Dokumentation, die Kunst ist. Diese Bilder sind Denkanstöße, zum Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit, von Mensch, Kunst, Raum, Inszenierung beispielsweise. Gleichzeitig helfen sie dem Unbeteiligten, überhaupt einen Einblick in das Leben zu erhalten, das mit der Kunst untrennbar verbunden ist.“ (Beat Wismer, Generaldirektor Museum Kunstpalast)

Die Ausstellung gibt mit ca. 100 Fotografien einen Überblick über Kiffls künstlerisches Lebenswerk seit 1964. Alle Fotos gehören zum Archiv künstlerischer Fotografie der rheinischen Kunstszene (AFORK), das im Museum Kunstpalast beheimatet ist.

Erika Kiffl ist eine der Initiatoren dieses 2003 gegründeten und von der Landeshaupt- stadt Düsseldorf und der Kunststiftung NRW maßgeblich unterstützten Archivs. In- zwischen ist das AFORK zu einer gefragten Anlaufstelle für Forscher und Interessierte, die sich mit der rheinischen Kunstszene beschäftigen, geworden. Ca. 1000 Fotografien werden von Erika Kiffl in diesem einzigartigen Archiv aufbewahrt und finden so auch Ein- gang in das Bildgedächtnis derer, die den Kunstkontext nicht selbst miterleben konnten.

KatalogErika Kiffl. Fotografie 1964 - 2014 / hrsg. von Daniel Marzona. Distanz Verlag Berlin 2014. 208 Seiten. Mit Beiträgen von Ingrid Bachér, Renate Buschmann, Dietmar Elger, Robert Fleck, Gregor Jansen, Hans-Georg Lohe, Jutta Mattern, Ulrike Merten, Vanessa Sondermann, Raimund Stecker, Stephan von Wiese, Beat Wismer. Preis: 34,90 €

Erika Kiffl, Ai Weiwei in seinem Atelier, Peking, 1995, Silbergelatine auf Barytpapier, 28,5 x 28,6 cm, Museum Kunstpalast, AFORK, Düsseldorf © Erika Kiffl, 2015, © Ai Weiwei, 2015 Erika Kiffl, Ai Weiwei in seinem Atelier, Peking, 1995, Silbergelatine auf Barytpapier, 28,5 x 28,6 cm, Museum Kunstpalast, AFORK, Düsseldorf © Erika Kiffl, 2015, © Ai Weiwei, 2015 Erika Kiffl, Ai Weiwei in seinem Atelier, Peking, 1995, Silbergelatine auf Barytpapier, 28,5 x 28,6 cm, Museum Kunstpalast, AFORK, Düsseldorf © Erika Kiffl, 2015, © Ai Weiwei, 2015 Erika Kiffl, Ai Weiwei in seinem Atelier, Peking, 1995, Silbergelatine auf Barytpapier, 28,5 x 28,6 cm, Museum Kunstpalast, AFORK, Düsseldorf © Erika Kiffl, 2015, © Ai Weiwei, 2015 - Mit freundlicher Genehmigung von: smkp / Museum Kunstpalast
Tags: China, Erika Kiffl, Foto, Gerhard Richter, Japan, Österreich, Osteuropa, Reisen

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