1) Klassische Moderne2) Kunst nach 19453) Zeitgenössische Kunstzu 1 ) Klassische Moderne
Angeführt wird diese Abteilung neben Hermann Max Pechsteins doppelseitig bemaltem Werk von 1910 (Taxe: € 600.000-800.000, siehe Abb.) von einem außer- gewöhnlichen Selbstporträt Otto Muellers (Taxe: € 300.000-400.000). Nur ein Jahr vor seinem Tod entstanden, fühlt sich der Künstler hier weniger als Maler in Aktion als viel mehr als Privatmann, der wie zufällig im Atelier sitzt, während hinter ihm ein Aktmodell posiert. Die leicht resignative Haltung des Künstlers steht in starkem Gegensatz zu der daseinsfreudigen Präsenz des Modells, wohl seiner ehemalige Studentin und zukünftigen Frau Elfriede.
Seine Gattin im Hintergrund zeigt auch Marc Chagalls Atelierszene „Le peintre dans son atelier“. Weitere ganz persönliche Elemente, die dem Künstler sehr wichtig sind, kommen hinzu, so wie das Fenster in seinem Haus in Vence, die Staffelei mit dem Blumenstillleben und seine Palette. Das in vielfältig variierenden Blautönen gehaltene Werk verströmt den Zauber nächtlicher Melancholie und geht mit einer Schätzung von € 100.000-150.000 an den Start.
Ebenso angesetzt ist auch Ernst Ludwig Kirchners Farbholzschnitt „Maler und Modell - Dichter und Weib“ aus dem Jahr 1903. Kirchner ist gleich mit mehreren Werken vertreten, wie auch Emil Nolde, der mit dem ebenfalls mit € 100.000-150.000 bewerteten ausdrucksstarken Aquarell „Bauernhof unter Gewitterwolken“ besticht. Dramatische Licht- und Wolkenspiele hatten zuvor bereits Künstler wie Caspar David Friedrich und William Turner entdeckt, doch der bildbeherrschende Himmel in seiner dramatischen Wucht und die leuchtende Farbigkeit Noldes ist um 1935 ein absolutes Novum.
Außergewöhnlich sind auch Noldes „Celosienblüten“, die durch die spannungsvoll von links ins Bild ragenden Blütenköpfe bestechen. Die Schätzung für die vor dem Hintergrund einer stimmungsvollen Landschaftsdarstellung fulminant in Szene gesetzte Blumenpracht liegt bei € 50.000-70.000.
Neben den Schrecken des Krieges setzt sich Otto Dix in seinem ganz eigenen, veristisch überzeichneten Realismus auch verstärkt mit den Abgründen der menschlichen Sexualität und Triebhaftigkeit auseinander. Er wird zu einem kritischen Chronisten einer durch den Ersten Weltkrieg aus den Fugen geratenen Gesellschaft und schafft beeindruckende visuelle Zeitdokumente, wie auch mit seiner um 1922 entstandenen „Hamburger Kneipe“ (Taxe: € 60.000-80.000).
Nicht zu vergessen sind neben Henri Matisses Tuschpinselzeichung „Tête de jeune fille“ (Taxe: € 280.000-340.000), Salvador Dalís Aquarell „Framboisier à Fruit rouge“ (Taxe: € 60.000-80.000) und Hermann Max Pechsteins kleinformatigem Ölgemälde „Herbstmeer“ auch Werke von Lyonel Feininger („Coasting Vessels“ Taxen: je € 40.000-60.000), Georg Tappert („Fasching“, Taxe:€ 30.000-35.000), Paul Klee („Ohne Titel“, Taxe: € 28.000-34.000) und Kurt Schwitters. Letzterer ist mit einer der raren nicht collagierten Papierarbeiten der späten 1920er Jahre vertreten, die nur sehr selten auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten werden (Taxe: € 35.000-40.000).
zu 2) Kunst nach 1945Angeführt wird diese Abteilung neben zwei ganz besonderen Werken von Günther Uecker und Lucio Fontana (siehe separate Meldung) auch von Willi Baumeisters 1954 entstandenem und mit € 300.000-500.000 bewertetem Werk „Mo“, das zur berühmten „Montaru“-Serie zählt. Titelgebend ist eine lautmalerische Wortschöpfung, die sich aus dem Wort „mont“ (Berg) und der Klangsilbe „Aru“ zusammensetzt, welche auf das undurchdringliche Dunkel der Bilder anspielt und aus dem Namen des biblischen Berges Ararat abgeleitet ist. Gemälde dieses eindrucksvollen Werkkomplexes befinden sich unter anderem in der Nationalgalerie Berlin.
Ganz oben auf der Liste der Begehrlichkeiten steht sicher auch Ernst Wilhelm Nays „Irisch Blau“. Das 1964 im Zuge der „Augenbilder“ entstandene Werk zieht den Betrachter mit seinen leuchtenden Farben und einer meisterhaften Komposition in seinen Bann. Die Taxe liegt bei € 250.000-350.000.
Weitere beeindruckende Werke kommen neben Frank Auerbachs „J.Y.M. in the Studio II“ (Taxe: € 200.000-300.000), Heinz Macks „Erzengel Michael und Gabriel“ (Taxe: € 150.000-200.000), Sérgio de Camargos „Relief n° 329“ (Taxe: € 140.000-180.000), Anselm Kiefers „Ragnarök“ (Taxe: € 125.000-175.000), Allen Jones' „Bra-la-la!“ (Taxe: € 120.000-150.000) u.a. auch von Francis Bacon, Norbert Bisky, Rupprecht Geiger, Otto Herbert Hajek, Imi Knoebel, Marino Marini, Otto Piene, Serge Poliakoff, Neo Rauch, Gerhard Richter, Fred Thieler und Andy Warhol.
Zu 2) Zeitgenössische KunstDie Offerte dieser Abteilung, die im Herbst 2013 mit einem eigenen Katalog debütierte, wurde in diesem Frühjahr noch weiter ausgebaut. So bestechen hier Künstler wie Jonas Burgert, Carsten Höller, Maurizio Cattelan, Liam Gillick, Jack Goldstein, Rodney Graham, Bjarne Melgaard, Steven Parrino, Daniel Richter und Dirk Skreber (Details siehe separate Meldung).
Vorbesichtigung
06./07. Mai Ketterer Kunst Holstenwall 5 20355 Hamburg*
10.-11. Mai Galerie B. von Stechow Feldbergstr. 28 60323 Frankfurt*
17.-19. Mai Ketterer Kunst Malkastenstr. 11 40211 Düsseldorf*
24.-30. Mai Ketterer Kunst Fasanenstr. 70 10719 Berlin*
01.-05. Juni Ketterer Kunst Joseph-Wild-Str. 18 81829 München-Riem**
Ketterer Kunst hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1954 als einer der wichtigsten Kunst- und Buchversteigerer mit dem Stammsitz in München und einer Dependance in Hamburg etabliert. Galerieräume in Berlin sowie Repräsentanzen in Heidelberg, Düsseldorf und Modena (Italien) tragen entscheidend zum Geschäftserfolg bei. Außerdem finden immer wieder Ausstellungen, Sonder- und Benefizauktionen sowie Online-Auktionen statt.
* Der Erlös entspricht dem Zuschlagspreis+ 25 % Aufgeld bei Zuschlägen bis €25.000 und + 22 % bei Zuschlägen von € 25.001bis€ 500.000 und + 20 % Aufgeld bei Zuschlägen ab € 500.001.
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