DIE HIGHLIGHTS AUS SECHS SPARTEN UND AUS ÜBER TAUSEND WERKENÜber 1000 Werke aus den Sparten Alte Meister, 19. Jahrhundert, Antiquitäten, Jugendstil, Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst gelangen während der Auktionstage im Kinsky zur Versteigerung.Ein Überblick über die Höhepunkte.
ALTE MEISTERJan Brueghel der Jüngere: Blumenstillleben Im Stillleben „Blumenkorb und Tazza mit Blumen“, das um 1640 entstand, zeigt sich bereits sehr deutlich die eigenständige Entwicklung des Jan Brueghel d.J. Wie kaum ein anderer Maler seiner Zeit näherte er sich dem väterlichen Qualitätsniveau an. Dieser schuf ein ähnliches Blumenstillleben, das in der Komposition als Vorbild für das vorliegende Werk gilt. Der Schätzpreis des Werkes liegt zwischen € 70.000,- und € 140.000,-.
Nicola van Houbraken: „Allegorie des Sommers und des Winters“Das Gemäldepaar „Allegorie des Sommers“ und „Allegorie des Winters“ verkörpert seinen Inhalt in allen Bildteilen. So wird der Winter von einem stattlichen, schon reiferen Mann personifiziert. Der Sommer, die Erntezeit, strotzt vor Überfluss. Die beiden Allegorien werden einzeln auktioniert. Die „Allegorie des Winters“ ist mit € 25.000,- bis € 50.000,- geschätzt, jene des Sommers mit € 35.000,- bis € 70.000,-.
BILDER DES 19. JAHRHUNDERTSDurch aufwendige Recherche und in Kooperation mit russischen Experten gelang es, 200 Jahre russische Adelsgeschichte abgebildet in zwölf Gemälden zu rekonstruieren. Die außergewöhnliche Sammlung zeigt nicht nur eine einzigartige Familiengeschichte, die von Peter dem Großen über das Zeitalter Napoleons bis hin zur 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts reicht. Sie ist zudem ein Zeitdokument russischer Porträtmalerei. Die Werke der Sammlung werden einzeln versteigert.
Von Francesco Zanin stammt das im Jahr 1864 entstandene Gemälde „Venedig, ein Besuch des Dogen Mocenigo in der Kirche San Giorgio Maggiore“. Das Werk stammt aus österreichischem Adelsbesitz. Der Schätzpreis des Ölgemäldes liegt zwischen € 35.000,- bis € 70.000,-.
JUGENDSTILInsgesamt gelangen 24 Objekte von Josef Hoffmann in den Auktionstagen im Kinsky zur Versteigerung. Höhepunkt ist eine Kette mit ungewöhnlichem doppelseitigen Anhänger, die Hoffmann für Sonja Knirps, Gattin eines Großindustriellen schuf. Sie trug das Schmückstück als Ausdruck einer neuen Bewegung, jener der modernen Frau zur Zeit des Fin de Siècle in Wien. Der Schätzwert liegt zwischen € 50.000,- und € 100.000,-.
In exzellentem Zustand erhalten ist die Skulptur „Kniender Jüngling“ von Georg Minne. Eine ähnliche Arbeit wurde in der 93. Auktion im Kinsky zu einem Preis von knapp € 60.000,- versteigert. Der Schätzwert der vorliegenden Arbeit liegt zwischen € 30.000,- und € 60.000,-.
Besonders hübsch und funktionell ist die Kassette der Wiener Werkstätte, die am 20. Juni im Kinsky versteigert wird. Kolo Moser entwarf die aufwendige, zur Aufnahme eines Buches bestimmte Lederkassette gegen Ende seiner Tätigkeit für die Wiener Werkstätte. Damals wie heute eignet sich das außergewöhnliche Stück als Geschenk für ganz besondere Anlässe. Der Schätzpreis liegt zwischen € 25.000,- und € 50.000,-.
ANTIQUITÄTENKleopatra erscheint als Aphrodite des NilsAls eines der Hauptwerke Arthur Strassers gilt die in Bronze gegossene Darstellung der nackten Kleopatra. Auf einer Sänfte thronend wird sie von acht starken römischen Soldaten getragen und von zwei angeketteten wilden Panthern begleitet. Strassers Darstellung der Kleopatra wurde im Zuge der Jubiläumsausstellung des Wiener Künstlerhauses 1908 erstmals einer größeren Öffentlichkeit gezeigt. Der Schätzpreis der Skulptur liegt zwischen € 35.000,- und € 70.000,-.
Museale Tapisserie aus der „Feldzugsfolge“Nahezu perfekt erhalten ist die Tapisserie „Der Feldzug“ von Judocus de Vos. Die „Feldzugsfolge“ geht auf eine längere Tradition von Schlachtenbildern zurück, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf dem Gebiet der Webereikunst ihren Höhepunkt erreichte. Der Wert des Objektes wird auf € 45.000,- bis € 70.000,- geschätzt.
Jochen Voigt – Ein Bilderzyklus aus der Werkstatt des Adam EckGut erhaltene, in hoher Qualität ausgeführte Reliefintarsien säumen das Egerer Kabinettschränkchen mit Bilderzyklus aus der Werkstatt des Adam Eck. Entstanden ist es in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, nur das Gehäuse wurde 120 bis 150 Jahre später erneuert. Ein besonders schönes Stück für Liebhaber hochwertiger Antiquitäten. Schätzpreis: € 35.000,- bis € 70.000,-.
KLASSISCHE MODERNEElegant-frivol und in erotischer Pose zeichnete Alfons Walde seine Aktmodelle. Der Themenbereich der weiblichen Aktdarstellungen nimmt in seinem Oeuvre einen hohen Stellenwert ein. Sie entstanden als Studien, abseits von Waldes populärer Malerei. Im Kinsky gelangen vier Walde-Akte zur Auktion, die jeweils zwischen € 25.000,- und € 70.000,- geschätzt sind.
Während seiner Zeit an der Cote d´Azur entstand das Bild „Cannes“ von Wilhelm Thöny. Besonders eindrucksvoll wird der Mensch Teil der Natur. Thönys Arbeiten von der Côte d´Azur beschwören ein Glück, dessen Flüchtigkeit sie nicht anerkennen wollen. Der Schätzpreis des Ölgemäldes liegt zwischen € 45.000,- und € 80.000,-.
ZEITGENÖSSISCHE KUNSTEin Gefühl von Leid und unvorstellbarer Gewalt vermittelt Zoran Music in seinem Werkzyklus „Nous ne sômmes pas les derniers“. Darin thematisiert der Maler jene Gräuel, die ihm während seiner Zeit im Konzentrationslager in Dachau widerfahren sind. Eines der Werke aus der Serie „Wir sind nicht die Letzten“, entstanden im Jahr 1971, gelangt im Zuge der Auktionstage im Kinsky zur Versteigerung (Schätzpreis: € 25.000,- bis € 35.000,-).
Die Formen vereinfachend und mit starkem Farbenspiel arbeitet Robert Hammerspiel, der 2007 den Wiener Ringturm verhüllte. Das Ölgemälde „Café Haus – Ecke in Paris“, entstanden im Jahr 2011 gelangt mit einem Schätzpreis zwischen € 6.000,- und € 8.000,- zur Auktion.