Auktion 1267 am Freitag, 30. Mai 2025 Auktion 1269 am Samstag, 31. Mai 2025

Zwei bedeutende Sammlungen stellen in dieser Saison die größte Gruppe an Lots innerhalb der Photographie-Offerte: Die Privatsammlung des 2022 verstorbenen Berliner Galeristen und Verlegers Roland Angst (Only Photography) mit den Schwerpunkten fotoform, Amerikanische Photographie und Zeitgenössische Japanische Photographie, die über einen Zeitraum von 2 Jahren versteigert werden soll, sowie die Bestände der Galerie Clairefontaine aus Luxemburg, mit deren erfolgreicher Versteigerung Lempertz bereits im vergangenen Herbst begonnen hat. Die künstlerische Bandbreite der Galerie von Marita Ruiter, die drei Jahrzehnte lang zu den wichtigen Akteurinnen im internationalen Kunstbetrieb zählte und der luxemburgischen Photoszene wichtige Impulse verlieh, spiegelt sich auch in der Auswahl der rund 60 Photographien wider, die an beiden aufeinanderfolgenden Auktionstagen zum Aufruf kommen.

Saison-Highlight ist der glamouröse „Tied-up Torso (Henrietta Ficellée)“ aus süddeutschem Privatbesitz, entstanden 1980 in Ramatuelle an der Côte d‘Azur, wo Photograph Helmut Newton, Virtuose der erotischen Inszenierung, seit 1964 ein Haus besaß.

Mit einem Format von rund 100 x 100 cm ist dieser Artist Proof ein ebenso rarer wie herausragender Beleg für die kompositorische Meisterschaft des gebürtigen Berliners. Der qualitätvolle Abzug stammt aus der Sammlung Frieder Burda, Baden Baden, von wo er an den heutigen Eigentümer ging. Am 30. Mai wird das Werk in Köln mit dem Schätzpreis von 60.000 bis 80.000 Euro aufgerufen. Neben diesem klassischen Schwarzweißabzug kommt eine zweite bedeutende Photographie von Helmut Newton zum Aufruf, eine großformatige Aktaufnahme des Supermodels „Kristen McMenamy“ in Farbe, photographisch in Szene gesetzt 1995 in Monte Carlo, Schätzpreis 25.000 bis 30.000 Euro.

Aus dem Bereich der klassischen Photographie der zwanziger Jahre stechen als Vintage-Prints die Bauhaus-Photographien aus dem Nachlass von Xanti Schawinsky hervor, darunter das Motiv „Der Bau als Bühne, Bauhaus Dessau, 1927“ von T. Lux Feininger, das Herbert Bayer 1938 für den Katalogumschlag und das Plakatmotiv der Ausstellung "bauhaus 1919-1928" am MoMA in New York auswählte, Schätzpreis 4000 bis 5.000 Euro.

Eine echte Rarität ist die vollständige Mappe „25 nus femmes“ mit hochästhetischen Aktaufnahmen in herausragender Vintage-Qualität von Sasha Stone, die der Photograph 1936 einem befreundeten Künstler übereignete. Sie ist mit dem Schätzpreis 12.000 bis 15.000 Euro in der Auktion.Amerikanische Klassiker ihres Genres sind die schwarzweißen Mode- bzw. Portraitphotographien von Horst P. Horst - erwähnt sei hier die Ikone „Round the Clock I, New York, 1987“ - Diane Arbus, Irving Penn und Robert Mapplethorpe mit Schätzpreisen zwischen 7.000 bis 9.000 Euro und 10.000 bis 15.000 Euro. Die ‚New Color‘-Photographie ist mit jeweils vier Arbeiten von Stephen Shore und Bruce Wrighton vertreten, Schätzpreise zwischen 1.500 - 2.000 Euro und 5000 - 6.000 Euro.

Weitere Höhepunkte der Auktion sind zwei großformatige Photographien von Mitch Epstein, darunter das Motiv „Berlin-Lichtenberg, 2008“ aus dem Jahr, in dem der New Yorker Photograph den „Berlin-Prize in Arts and Letters der American Academy in Berlin“ erhielt (8.000 bis 10.000 €). Als wandfüllende Aufnahmen mit Kultstatus dürften die drei Musiker-Portraits von Anton Corbijn nicht nur bei Freunden der Independent Musik auf Interesse stoßen, die mit Schätzpreisen von 4000 - 5.000 Euro und 8000 bis 10.000 Euro in der Auktion sind.

Auktion 1269Day Sale Zeitgenössische Kunst und PhotographieBedeutende Werke der Zeitgenössischen Photographie werden im Rahmen des Day Sales am zweiten Auktionstag (31. Mai) versteigert: „Gerhard Richter 1, Köln, 1993“ von Thomas Struth aus seiner berühmten „Portrait“-Serie, aufgenommen mit einer Plattenkamera und in Lebensgröße abgezogen, ist das Photo-Highlight der Auktion Zeitgenössische Kunst und stammt aus einer Kalifornischen Privatsammlung, Schätzpreis 30.000 bis 40.000 Euro. Der C-Print „Treppenhaus München“ von 1984 (als Neuabzug von 2012) im wandfüllenden Format gehört zur Werkgruppe der Architekturphotographien von Günther Förg und wird mit dem Schätzpreis 20.000 bis 25.000 Euro aufgerufen. Von Dieter Appelt – der diesjährige Gewinner des ‚Gerhard Altenbourg-Preises‘ feierte kürzlich seinen 90. Geburtstag – kommen zwei mehrteilige Photoarbeiten aus der Sammlung Clairefontaine mit den Schätzpreisen 10.000 bis 15.000 Euro, bzw. 15.000 bis 20.000 Euro zum Aufruf.