Die Auktion umfasst rund 100 Werke vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, darunter herausragende Namen der französischen, flämischen, niederländischen und…
Die Auktion umfasst rund 100 Werke vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, darunter herausragende Namen der französischen, flämischen, niederländischen und…
Die Auktion umfasst rund 100 Werke vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, darunter herausragende Namen der französischen, flämischen, niederländischen und italienischen Schulen wie Hubert Robert, Jean-Honoré Fragonard, Sam Szafran, Carle Van Loo, Pieter Brueghel der Ältere, Fernand Khnopff, Giovanni Domenico Tiepolo und Rosalba Carriera.
Zum zweiten Mal in Folge werden neben Zeichnungen auch Terrakotten und Güsse präsentiert, die den Dialog zwischen Zeichnung und Skulptur verdeutlichen. Die Schätzungen reichen von 800 € bis 100.000 €, womit die Auktion sowohl erfahrene Sammler als auch Neueinsteiger anspricht.
Die Tiepolo-Dynastie
Giovanni Domenico Tiepolo, Sohn des berühmten venezianischen Malers Giovanni Battista Tiepolo, wurde in der Kunst seines Vaters geschult. Dessen Werk Guilty Punchinello wurde im Dezember 2024 vom Musée du Louvre erworben. Domenico Tiepolo ist insbesondere für seine Karnevalsszenen und Punchinello-Figuren bekannt.
Sein Werk Paysages avec une vache et d’autres animaux überrascht mit einer ungewöhnlichen Kombination von Tieren ohne erkennbare Proportionsvorgaben. Dieser Stil zeugt von seiner Vorliebe für das Skurrile und seinen dunklen Humor. Dies wird auch durch das Motiv eines Schädels deutlich, das die spielerische Tradition des venezianischen Karnevals und die Punchinello-Figuren der Tiepolos aufgreift. (Schätzpreis: 40.000–60.000 €)
Eine bislang unbekannte Zeichnung von Nicolas Poussin
Aus der renommierten britischen Sammlung von Jonathan Richardson Senior (1665–1745) stammt eine feine Komposition in blonder Lavierung – eine typische Technik von Nicolas Poussin. Das Werk Sainte Catherine agenouillée entourée de putti et regardant une image pieuse zeigt die kniende Heilige Katharina, umgeben von Putti, die eine religiöse Darstellung betrachtet. (Schätzpreis: 60.000–80.000 €)
Die Szene, vermutlich zwischen 1627 und 1630 in Rom entstanden, erinnert stilistisch an mythologische Kompositionen von Poussin, die sich heute im Musée de Condé in Chantilly, der Pariser École des Beaux-Arts und den Uffizien in Florenz befinden.
Ein großer Fokus auf französische Zeichnungen
Die Auktion legt besonderes Augenmerk auf französische Künstler des 18. Jahrhunderts. Dazu gehört eine großformatige Sanguine von Hubert Robert, entstanden während seines Romaufenthalts (1754–1765). Ruines du portique d’Octavie (15.000–20.000 €) verweist auf ein Gemälde, das er beim Salon von 1785 präsentierte.
Ein weiteres Werk des Künstlers ist eine kleine, signierte Visitenkarte, die als Radierung angefertigt wurde. Diese wird gemeinsam mit zwei weiteren Drucken versteigert (800–12.000 €). Die Drucke gehörten dem berühmten Kunsthistoriker und Grafikspezialisten Robert Dumesnil (1778–1864).
Weitere bemerkenswerte Werke sind die elegante Studie Étude d’homme agenouillé von Charles-Joseph Natoire (10.000–15.000 €) sowie ein seltenes, gut erhaltenes Künstlerporträt mit drei Kreiden von Carle Van Loo, das einst Marquis Jean de Bailleul gehörte (8.000–12.000 €).
Die zeitgenössische Sektion der Auktion beginnt mit Malakoff, Boulevard Montparnasse, einem Aquarell von Sam Szafran aus seiner Pariser Dachlandschaften-Serie. Szafran wurde 2023 mit einer großen Retrospektive im Musée de l’Orangerie gewürdigt. (Schätzpreis: 35.000–45.000 €)
Mode in der Kunst
Ein kleiner Abschnitt der Auktion widmet sich Mode und Haute Couture. Angeboten werden zwei Zeichnungen von Karl Lagerfeld aus den 1990er Jahren, als er bereits als Kreativdirektor bei Chanel tätig war. Dazu zählen Femme portant une robe de la collection été 1990, gezeichnet auf seinem persönlichen Briefpapier (3.000–5.000 €), sowie Femme au tailleur jupe rehaussé d’or et d’argent von 1998 (4.000–6.000 €).
Ebenso werden Werke des Illustrators Georges Lepape (1887–1971) versteigert, darunter Femme au balcon, eine Gouache, die im Februar 1927 als Titelbild der Vogue erschien (4.000–6.000 €).
Frauen in der Zeichenkunst durch die Jahrhunderte
Die Auktion präsentiert mehrere Werke von Künstlerinnen, darunter Portrait d’enfant, ein Pastell von Rosalba Carriera (20.000–30.000 €), sowie Cavalière à cheval et jeunes filles, ein Aquarell von Marie Laurencin (7.000–10.000 €).
Die erste Geste in der Skulptur
Zum zweiten Mal stellt die Skulpturenabteilung eine Auswahl an Terrakotten, Gips- und Wachsarbeiten vor, die in einen Dialog mit Zeichnungen treten.
Zu den Höhepunkten zählt Vulcain présentant les armes d’Énée à Vénus, ein getönter Gips, der an die berühmte, heute verlorene Skulpturengruppe von Jean-Jacques Caffieri erinnert (8.000–12.000 €).
Ein weiteres Meisterwerk ist Amalthée et la chèvre de Jupiter, eine beeindruckende Terrakotta-Skulptur von Pierre Julien. Diese Arbeit ist eine Studie für die finale Marmorskulptur, die einst die Grotte des Tempels von Königin Marie-Antoinette im Schloss Rambouillet zierte und sich heute im Louvre befindet (80.000–120.000 €).
Ein spätes 18. Jahrhundert-Büste veranschaulicht eine frühe ikonografische Darstellung der jungen Republik (3.000–5.000 €). Weitere Werke von Pierre Julien sind Philoctète ou Achille in Ton (20.000–30.000 €).
Das 19. Jahrhundert ist mit Jean-Baptiste Carpeaux vertreten, der mit seiner Cariatide eine Wachsfigur schuf, möglicherweise ein Entwurf für das Rathaus von Valenciennes (15.000–25.000 €). Außerdem wird ein vorbereitender Gipsentwurf für den Triomphe du bonheur, ein zentrales Element des Girondins-Brunnens in Bordeaux, versteigert (3.000–5.000 €).
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